Der September war finnisch geprägt: Er begann mit einer Woche Bildungsurlaub Finnisch und endete mit einer Schreibwoche in der finnischen Nationalbibliothek in Helsinki. Während ich dies hier schreibe, erscheint es mir wie ein Traum. Ein Traum, der wahr geworden ist.
Finnischkurs im Nordkolleg
In einer wunderbaren Spätsommerwoche war ich in Rendsburg im Nordkolleg und habe mit drei anderen Nerds eine Woche Finnisch gelernt. Die Tage im Finnisch-Kurs im Nordkolleg waren sehr intensiv: Wir hatten täglich sechs Stunden Unterricht und abends haben wir Kaurismäki-Filme geguckt oder sind spazieren gegangen.
Im wunderschönen Garten des Nordkollegs, mit dem faszinierenden Apfelbaum, haben wir nicht nur gegessen, sondern ich habe einen idyllischen Schreibplatz gefunden, an dem ich morgens in meinem Finnischkurs-Journal geschrieben habe.
Das Lernen in der tollen Gruppe hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich freue mich, dass ich dem Wunsch Finnisch zu lernen nachgegangen bin. In dem Blogbeitrag Warum ich Finnisch lerne und was die finnische Nationalbibliothek damit zu tun hat erfährst du mehr über meine Motivation Finnisch zu lernen.
Schreiben in der finnischen Nationalbibliothek in Helsinki
Am Montag 23. September 2024 war es endlich soweit: Ich sitze in der finnischen Nationalbibliothek und schreibe. Im November 2023 habe ich die Bibliothek zum ersten Mal besucht und meine Sehnsucht geweckt. Dann war ich dort.
Fünf Tage lang habe ich in der vierten Etage der Rotunde in der finnischen Nationalbibliothek gesessen und geschrieben: in meinem Krimiautorinnen-Journal, an meinem Krimi-Geheimprojekt und an einer Idee zu einem Krimi, in dem diese Bibliothek eine Rolle spielt. Am ersten Tag habe ich mir Zeit gelassen, in der finnischen Nationalbibliothek anzukommen. Dort zu sein und zu schreiben hat sich vom ersten Moment an wunderbar, ruhig und richtig angefühlt.
Fünf Tage lang war ich mir bewusst, wo ich schreibe. Zwischendurch habe ich dem Ort gelauscht oder mich an der Schönheit der Rotunde erfreut. Am letzten Tag habe ich mich von jedem Stockwerk verabschiedet und bin mit dem Gefühl gegangen, die Sehnsucht, die mich in diese Bibliothek geführt hat, erfüllt, gefüllt, gestillt zu haben.
Sightseeing, Finnisch und Kaffeetrinken in Helsinki
In der Woche habe ich auch ein bisschen Helsinki angeschaut. Ich bin auf dem großen Hietamini-Friedhof bis zum Wasser spazieren gegangen. Dabei war ich zum ersten Mal auf einem russischen Friedhof. Ich bin mit der Tram gefahren, nicht nur, um zur Bibliothek zu kommen, sondern auch einfach so, um mir die Stadt anzusehen.
An einem sonnigen Nachmittag habe ich eine Stadtrundfahrt mit einem Schiff gemacht. Dabei habe ich viel über die Geschichte Helsinkis gelernt, habe schöne Häuser und schöne Natur gesehen und das Glitzern der Sonne auf dem Wasser genossen. Besonders begeistert haben mich die Eisbrecher, die ich diesmal von der Wasserseite aus sehen konnte.
Außerdem habe ich mir die Oodi, die Stadtbibliothek im Zentrum Helsinkis, angeschaut. Ich war an einem Samstagnachmittag dort und die Bibliothek war gut besucht. Dort gibt es nicht nur Bücher, sondern Tonstudios, Nähmaschinen, 3D-Drucker, Instrumente u. v. mehr. Dazu noch Arbeitsräume und Co-Working-Plätze. ein toller Ort mit einer faszinierenden Architektur.
Natürlich war ich auch in drei Cafés in Helsinki und habe meinen Kaffee auf Finnisch bestellt. Ich habe auf all meinen Wegen ganz viele Schilder gelesen und sofort wenn ich mein Hotelzimmer betreten habe, den Fernseher angestellt, damit ich Finnisch hören kann. Ich war in zwei Buchläden und habe in beiden Bücher gekauft, obwohl ich die noch nicht lesen kann. Aber das wird.
Was im September 2024 sonst noch los war
- In den zwei Wochen in Kiel habe ich in meinem Kieler Lieblingscafé Kaffee getrunken. Dabei hatte ich eine untypische Schreibwoche im Café und viele Gedanken und Begegnungen.
- An meinen Krimis habe ich im September – außer in der finnischen Bibliothek – weniger geschrieben und dennoch habe ich an ihnen geschrieben und gearbeitet.
- An zwei Gartentagen habe ich intensiv in meinem Schrebergarten gewerkelt, weil ich eine Abmahnung vom Kleingartenverein bekommen habe.
- Ich habe Finnisch gelernt und bin viel in Kiel spazieren gegangen.
- Ich habe jeden Werktag einen Blogbeitrag geschrieben und veröffentlicht.
- Ich habe drei Museen in Rendsburg besucht: das jüdische Museum, das Druckmuseum und das historische Museum
Was ich im September 2024 sonst noch gebloggt habe
- Gott grüß‘ die Kunst – im Druckerei-Museum
- Zwischenfazit des Schrevenpark-Sommerkrimis: Schreibfreuden, Stillstand und neue Erkenntnisse
- Herbst und mein Herbst aka Perimenopause
- Schreiben um des Schreibens willen oder vom Druck des Produktivitätsdogmas
Ausblick auf den Oktober 2024
- Wieder intensiv an meinen Krimis arbeiten
- Bei einer Ladies Crime Night auf Fehmarn lesen