Am Dienstag habe ich bloggend überlegt mit einem Experiment an der Blogparade #Zeitzuschreiben2023 von Meike Blatzheim teilzunehmen. 5 Blogbeiträge in fünf Tagen war der Plan. 5 Blogbeiträge in sieben Tagen sind ein Ergebnis meines Experiments.
Mittwoch – wie geplant Marktbeobachtungen gebloggt
Am Mittwoch war ich auf dem Wochenmarkt und habe Marktbeobachtungen gebloggt. Dazu habe ich auch Notizen über den Schreibvorgang gemacht. Ich habe wieder gemerkt, wie gerne ich am Rande eines Geschehens sitze und mir dazu Notizen mache. Ich habe auch gemerkt, dass ich in der Zukunft ausprobieren möchte, mir noch ein engeres Thema zu setzen. Diesmal habe ich nicht nur Gesehenes notiert, sondern auch Gehörtes. Ich könnte mir vorstellen mich in Zukunft z. B. auf einen Sinn zu beschränken, oder nur Frauen ab einem bestimmten Alter zu beobachten, oder mich darauf zu fokussieren, wie die Leute gehen.
Zeitlich musste ich am Mittwoch mit Druck umgehen. Gemachten und Tatsächlichem. Meine Notizen vom Mittwoch dazu: Planung. Zeit nehmen. Ich gerate unter Stress, obwohl kein Zeitdruck besteht. Ich debattierte mit mir: Gehe ich erst einkaufen, dann schreiben. Ich atme durch. Sehe, wie viel Zeit realistisch noch ist. Beschließe, erst zu schreiben und dann einzukaufen. Nehme mir Zeit, auf dem Markt anzukommen.
Ich beginne tiefen Respekt für mein Vergangenheits-Ich zu fühlen, weil ich 2020/2021 fest täglich gebloggt habe. Und das neben dem Projekt, wöchentlich eine Kurzgeschichte zu schreiben.
Donnerstag – einen anderen Blogbeitrag als geplant gebloggt
Für Donnerstag hatte ich einen Blogbeitrag über das Schreiben einer Kurzgeschichte geplant. Und obwohl ich Zeit zum Schreiben eingeplant hatte, zur mit mir verabredeten Zeit vorm Café saß, um zu schreiben, habe ich nicht geschrieben. Ich war sehr angespannt und gestresst. Das wollte ich mir aber nicht eingestehen.
Am Abend habe ich den Blogbeitrag „Nicht anspruchsvoll gebloggt“ geschrieben, indem ich über meinen Tag und meine Gedanken erzähle. Den geplanten Blogbeitrag verschiebe ich auf den nächsten Tag.
Freitag – in Kaffeebohnen schauen und Sex Education bingewatchen
Am Freitag blogge ich dennoch gar nicht. Im Café sitze ich neben dem Röster, höre dem monotonen Geräusch der Bohnen in der Trommel zu und schaue in die Bohnen, die zum Abkühlen in dem Behälter am Röster durchgerührt werden.
Ich habe den festen Vorsatz, am Abend meinen Blogbeitrag über die Kurzgeschichte zu schreiben, und bleibe dann einfach auf dem Sofa liegen und sehe eine Folge „Sex Education“ nach der anderen auf Netflix. Viel zu spät gehe ich mit dem Gedanken, dann schreibe ich den geplanten Beitrag eben nicht, schlafen.
Samstag – mit Bloglust bloggen und das Verlängerungsangebot annehmen
Am Samstagmorgen wache ich mit Lust aufs Bloggen auf. Ich gehe ins Café, klappe den Laptop auf, setze meine Kopfhörer auf und schreibe los. Völlig unausgeschlafen, völlig glücklich. Ich blogge „Die lange Entstehungsgeschichte meines Kurzkrimis „Der Strohfigurenmord“.
Damit habe ich das Angebot von Meike, der Blogparadenveranstalterin, angenommen, meinen Beitrag zu ihrer Blogparade einen oder zwei Tage nach Ende der eigentlichen Frist einzureichen, weil sie ihren Text über die Blogparadenbeiträge vorher nicht schreiben wird. Das hatte sie mir schon am Dienstag geschrieben, aber ich hatte gedacht, nee, das brauche ich nicht. Samstag war ich sehr dankbar dafür.
Sonntag – Rohtext für diesen Blogbeitrag schreiben
Und am Sonntag auch. Ich schreibe zwar im Café einen Rohtext für diesen Blogbeitrag, aber ich schreibe ihn nicht zu Ende. Das mache ich erst am Montag. Ich finde mich sehr feist, dass ich noch einen Tag länger brauche. Die Sache mit dem hohen Anspruch ist sicher auch mal ein Schreibexperiment wert.
Was nehme ich aus meinem Blogexperiment mit?
Fünf-Tage-Schreibexperimente werde ich bestimmt wieder machen. Ich habe da auch schon ein paar Ideen. Und wenn sie sieben Tage dauern, bin ich auch sehr zufrieden.
Feste Zeiten zum Schreiben einzuplanen ist definitiv gut. Trotzdem kann es passieren, dass kein veröffentlichungsfähiger Text oder gar kein Text entsteht.
Vorher zu planen, was ich schreiben will, ist definitiv auch gut. Manchmal klappt es trotzdem nicht z.B. weil der Brainfog der Perimenopause grad zu meinem Leben gehört, besonders wenn ich mich unter Stress setze und nicht genug Entspannungszeit habe.
An einigen Tagen nicht zu schreiben und das Gehirn wandern zu lassen, kann auch sehr gut sein. Denn der Anspruch jeden Tag zu bloggen, ist wirklich ein sehr hoher.
Das tägliche Bloggen hatte für mich seine Zeit vor ein paar Jahren.
Für die nächsten drei Monate möchte ich einmal wöchentlich bloggen. Dafür werde ich mir einen Redaktionsplan anlegen. Nächste Woche plane ich über die Anthologieveröffentlichung von „Heu und Stroh – Mord(s)geschichten “ in Weinheim zu bloggen.
3 Antworter auf Aus meinem Schreibexperiment „5 Tage fünf Blogbeiträge“ wurde „7 Tage fünf Blogbeiträge