Geschafft! Im doppelten Wortsinn. Ich habe die Challenge geschafft und 52 Krimi-Kurzgeschichten in 52 Wochen geschrieben. Und ich bin geschafft. Beides habe ich nicht erwartet. Über das Erste freue ich mich. Sehr! Das Zweite hat mich genervt. Auch sehr! Jetzt habe ich mich erholt und ich freue mich über das Erreichte und den Krimi-Kurzgeschichtenschatz, den ich mir erschrieben habe.
Vor zwei Wochen und einem Tag hatte ich die 52. Krimi-Kurzgeschichte fertig geschrieben und an Dean, den Kursleiter, geschickt. Ich habe mich still gefreut und war zufrieden. Für den nächsten Tag hatte ich Pläne, ich wollte einen langen Spaziergang zu einem Wochenmarkt in einem anderen Stadtteil machen und mir 52 Tulpen zur Belohnung kaufen.
Das habe ich erst eineinhalb Wochen später gemacht. Also mir 52 Tulpen auf dem Wochenmarkt gekauft. Denn ich war müde. Als die Challenge vorbei war, habe ich gemerkt, dass ich müde und erschöpft bin. Und ich habe ein bisschen in der Luft gehangen. Die Challenge, die mir ein Jahr lang eine Wochenstruktur gegeben hatte, war vorbei.
Jetzt sitze ich mit dem Ordner, der die 52 Krimi-Kurzgeschichten enthält, und dem mittlerweile verblühten ehemals üppigen Tulpenstrauß am Schreibtisch. Die Tulpenblätter sind auf meinem Schreibtisch und den Fußboden gefallen. Es sieht aus wie Tulpenblätterkonfetti.
Der wilde Schreibritt durch die 52 Krimi-Kurzgeschichten ist vorbei und ich hab’s geschafft. Im Mai 2020 habe ich zwar geglaubt, dass es generell möglich ist, 52 Kurzgeschichten in 52 Wochen zu schreiben, war aber überhaupt nicht sicher, ob ich das schaffen könnte.
Als ich anfing, habe ich mich von Tag zu Tag und Woche zu Woche zurück ins Leben geschrieben. Einen wirklichen Zukunfts-Horizont konnte ich da noch nicht sehen. Dazu ging es mir nicht gut genug. Dann hatte ich plötzlich die Hälfte der Krimi-Kurzgeschichten geschrieben und von meiner Glitzersteinkette (ich habe für jede geschriebene Krimi-Kurzgeschichte einen Glitzerstein auf aufgeklebt) die zweite Seite aufgehängt.
Dann waren irgendwann die noch zu schreibenden Krimi-Kurzgeschichten im einstelligen Bereich. Da war mir klar, dass ich die Kurzgeschichten-Challenge schaffen werde und ich habe angefangen, darüber nach zudenken, was ich mache, wenn die Challenge zu Ende ist.
Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, dass ich müde sein könnte. Oder dass ich erstmal nicht einfach weiter schreibe, sondern mich über eine Schreibpause freue. Ich hatte mir vorgestellt, ich würde mich mit dem Krimi-Kurzgeschichtenordner auf mein Sofa setzen und die Krimi-Kurzgeschichten in Ruhe lesen. Das habe ich noch nicht getan. Stattdessen habe ich einige Serien gebinchwatched.
Was mache ich mit diesem großen Krimi-Kurzgeschichtenschatz? Ich habe tolle Ideen, was ich mit einigen der Krimi-Kurzgeschichten machen werde. Einige werden zu Büchern werden, einige sind der Ausgangspunkt zu Kurzgeschichtensammlungen mit den verschiedenen Figuren der Geschichten. Einige der Krimi-Kurzgeschichten werde ich, so wie sie sind, übersetzen und veröffentlichen. Wie das genau aussehen wird, weiß ich noch nicht. Damit werde ich mich in den nächsten Wochen und Monaten intensiv beschäftigen.
Aber zuerst schreibe ich drei weitere Krimi-Kurzgeschichten für drei Anthologien. Denn mit der Challenge habe ich mir nicht nur einen Kurzgeschichtenschatz mit 52 Kurzgeschichten erschrieben, sonder auch drei Anfragen für Anthologiebeiträge. Jetzt stehen eine Weihnachtskurzgeschichte, eine norddeutsche Krimi-Kurzgeschichte und eine Piratinnengeschichte auf meinem Schreibplan.