Wenn du dich fragst ‚Susanne, wo warst du denn gestern?‘, dann bist du schon auf eine erste Spur gestoßen, warum ich mein Krimi-Mentoring und meine Krimis nicht systematisch verkaufe. Der Fall wird komplizierter: Ich ermittle gegen Marketing-Verweigerung und ertappe mich dabei, wie ich lieber das Bad putze als zu bloggen. Zeit für Verhör Nr. 1: Wer sabotiert hier eigentlich wen?
Heute Morgen saß ich in meinem Lieblingscafé mit einem Americano (fruchtige Bohnen, wie immer) und beobachtete, wie andere Kaffeetrinker*innen ihren Kaffee tranken und dann zu ihren Jobs gingen. Die bekamen am Monatsende ihr Gehalt und wurden nicht der Liebhaberei verdächtigt. Ich dachte: „Susanne, du schreibst Kriminalfälle, aber der größte ungelöste Fall bist du selbst. Wie wird aus einer Autorin mit einem veröffentlichten Buch endlich eine, die davon leben kann?
Heute nehme ich dich mit durch meinen 12. August. Vom Frühstück ins Café, wo ich eine wunderbar ruhige Lesestunde verbracht habe. Auf einen schwülen Spaziergang durch Kiel zum Mittagessen mit Gurkenlimonade und Schiffen. Zum Nachtisch in ein weiteres Café bis an meinen Schreibtisch, wo ich den Rest des Tages und den Abend verbringe und an meinem Krimi schreibe.
Der Juli war ein Monat zwischen Fokus und Flow, zwischen Krimi und Klavier, zwischen Struktur und Spontaneität. Ich nehme dich mit in meinen Schreiballtag, teile Gedanken aus meinem Krimiautorinnen-Journal, erzähle von neuen Projekten und davon, wie der Sommer klingt, schmeckt und schreibt.
„Ich lese keine Krimis“, höre ich öfter, wenn ich sage, dass ich Krimiautorin bin. In der Stimme meines Gegenübers schwingt dann oft eine Art Stolz mit, als handle es sich um eine moralische Überlegenheit. „Zu brutal“, sagen sie. „Zu vorhersehbar“, murmeln sie. „Ich mag lieber echte Literatur“, flüstert das Feuilleton in ihnen. Nun gut. Du musst keine Krimis lesen, aber wusstet du, was du dir entgehen lasst? Hier sind fünf überraschende und möglicherweise lebensverändernde Konsequenzen eines Krimifreiendaseins.