Nachdem ich meine Morgenseiten geschrieben und meine Check-In-Nachrichten mit Claudia ausgetauscht habe, merke ich, dass mein Körper heute nach meiner Aufmerksamkeit verlangt. Ich gebe dem nach mit einer ausgiebigen Yoga-Stretch-Session mit Mady Morrison.
Am Nachmittag ziehe ich mich kuschelig warm an und gehen zwei Runden um den Schrevenpark. Eine außen herum ziemlich flott, dann schlendere ich langsamer durch den Schrevenpark. Ich freue mich über die weißen Rosen bei der Frauenstatue und die bunten Herbstblätter der Bäume im Park. Hier ist der Tag gar nicht so Novembergrau wie außerhalb des Parks.
Wieder Zuhause mache ich mir einen Tee mit frischem Ingwer und setzte mich aufs Sofa. Eigentlich wollte ich nach dem Spaziergang gleich an den Schreibtisch, aber mein Gehirn möchte noch ein bisschen Zerstreuung. Also scrolle ich mich durch Twitter und Instagram. Hunger treibt mich in die Küche. Ich schiebe ein Blech mit Hokkaido und Fetakäse in den Backofen und treibe mich auf Social Media rum, bis die Küchenuhr klingelt.
Zufrieden und satt sitze ich dann irgendwann am Schreibtisch und fange an, an meiner 29. wöchentlichen Kurzgeschichte zu schreiben. Erst langsam und zögerlich. Dann nimmt der Klient von Minerva Meerkamp langsam Gestallt vor meinem inneren Auge an und ich erzähle, mit welchen Fall er Minerva beauftragt.
Das Stichwort für die Kurzgeschichte diese Woche ist „Socken“. Ich hatte gestern gleich das Gefühl, dass daraus ein neuer Fall für die Privatdetektivin Minerva Meerkamp werden könnte. Im Freewriting in mein gelbes Notizbuch sind mir ein paar schöne Sachen dazu eingefallen. Heute habe ich mir 550 Wörter von der Geschichte erzählt.
Dann verhole ich mich wieder aufs Sofa und mache eine Pause. Eigentlich wollte ich im Berlin-Krimi „Au revoir, Tegel: Ein Kappe-Krimi“ von Bettina Kerwien weiter lesen, aber dann habe ich doch nur wieder auf Twitter und Instagram rumgehangen. Immerhin bin ich noch zu einer Abendrunde um den Block rausgegangen.
Danach setze ich mich wieder an den Schreibtisch. Eigentlich wollte ich noch zehn Minuten am Taval-Krimi arbeiten; das habe ich heute ausfallen lassen. Dann habe ich meine Corona-App aktualisiert und mich ein winziges bisschen erschrocken, denn ich hatte zwei Begegnungen mit niedrigem Risiko. Das ist zwar ungefährlich, aber trotzdem rückt es Corona ein weiteres Stückchen näher in mein Leben.
Eigentlich wollte ich heute auf meinem Blog die achte Frage von Claudias 60-Fragen-Challenge beantworten, aber ich konnte mich nicht auf das Thema konzentrieren. Das einfache Leben ist das Thema. Mein Leben war heute einfach und irgendwie auch wieder nicht. Ich habe heute gelesen, dass es vier Jahre dauern wird, bis 70% der Deutschen gegen Corona geimpft sind.
Das heißt dann wohl vier Jahre noch auf Abstand leben. Heute nervt mich das. Heute kann ich das nicht gut wegschieben und mit meinem Leben einfach weiter machen. Denn etwas anderes, als das Beste aus der Situation machen, mich und andere schützen, mein Leben einfach weiter leben und weiter schreiben, bleibt ja nicht. Und in vier Monaten wird das Wetter ja schon wieder besser und draußen gibt es dann wieder mehr Leben.
Zum Glück habe ich meine Kurzgeschichten-Challenge. Die wird mich weiterhin von Woche zu Woche durch diese Zeit tragen. Und mein Blog trägt mich von Tag zu Tag. Vielleicht ist das ja schon sehr viel in diesen Zeiten.