Ich hab’s gemacht. Ich habe nochmal von vorne angefangen, den zweiten Taval-Krimi zu schreiben, so wie es sich der kreative Teil meines Gehirns gewünscht hat. Heute Mittag habe ich dazu meiner Schreibfreundin Claudia getextet und habe gemerkt, dass ich freudig aufgeregt bin.
Dann habe ich in meinen Instagram-Story-Videos erzählt, dass ich heute ca. eine Stunde am zweiten Taval-Krimi schreiben werde und vorher das Cover zum Krimi, das es schon seit letztem Jahr gibt, im Copy-Shop ausdrucken werde. Das habe ich gemacht, weil ich mir das schöne Cover als Inspiration auf den Schreibtisch legen wollte. Wieder Zuhause habe ich dort den Ausdruck abgelegt, um dann ein paar Stunden einen großen Bogen um meinen Schreibtisch zu machen.
Zuerst habe ich mich auf dem Sofa entspannt. Dann wollte ich an den Schreibtisch gehen und habe stattdessen doch lieber in einem Krimi weiter gelesen. Dann habe ich gemerkt, dass ich prokrastiniere. Das hat mich zuerst gestresst. Bis ich mich daran erinnert habe, dass ich Prokrastinieren mag und es sogar brauche oder als Vorbereitung auf die nächste Schreibeinheit betrachten kann.
Irgendwann hatte ich genug prokrastiniert und bin an meinen Schreibtisch gegangen, habe den Timer auf eine Stunde gestellt und los geschrieben. Nee, so war das nicht. Zuerst habe ich mir überlegt, ob und welches Wörter-Ziel ich mir pro Schreibtag setzen will.
Der erste Taval-Krimi „Taval und die nackte Katze“ hat ungefähr 35000 Wörter. Der zweite Taval-Krimi soll mindestens genauso viele Wörter umfassen. Ich möchte mir eine Deadline setzen, denn ohne Deadline hat das bisher nicht geklappt. Ohne großen Stress kann ich 400 Wörter an einer Geschichte pro Tag schreiben. Das wären dann 87, 5 Tage (also 35000 Wörter durch 400 Wörter pro Tag).
Das dauert mir zu lange. Da ich nur an Werktagen schreiben möchte oder wahlweise auch in der Woche mal einen Tag vertrödeln möchte, wären das fast 4,5 Monate und dann ist schon November. Ende November habe ich bereits eine Deadline für eine Kurzgeschichte, die ich im Oktober anfangen will zu schreiben.
Also möchte ich Ende September mit dem Schreiben des zweiten Taval-Krimis fertig sein. Bis dahin sind es noch 52 Werktage. 35000 Wörter durch 52 Tage macht 674 Wörter pro Tag. Das wird also ab morgen mein werktägliches Wörter-Ziel sein.
Dann habe ich immer noch nicht los geschrieben, sondern zuerst die ersten zwei Seiten aus „Taval und die nackte Katze“ abgetippt. Damit habe ich wieder ein Gefühl für den lakonischen Stil des Krimis bekommen. Ich möchte gleich in dem Stil schreiben und ihn nicht erst bei einer Überarbeitung herausarbeiten. Beim Abtippen habe ich gemerkt, dass ich Lust auf den Stil bekomme. Und auf Tavals rotzige Art.
Nachdem ich ein Dokument geöffnet habe und den Titel des zweiten Taval-Krimis in die Kopfzeile hineingeschrieben habe, hab ich erstmal in die Luft geschaut. Ich habe mir Zeit genommen, mich in die erste Szene einzufühlen. Und dann habe ich endlich los geschrieben.
Nach 206 Wörtern war die Zeit um und ich zufrieden. Ich fühle mich, wie frisch verliebt und freue mich, morgen weiter zu schreiben. Ich merke, wie wichtig Vertrauen in den Schreibprozess ist. Ich freue mich, auf das Schreibabenteuer, das ich in den nächsten Wochen erleben werde. Und ich bin sehr gespannt, was Taval ermitteln wird.
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