Im Oktober hat mich eine Ladies Crime Night ins Filmtheater Burg auf Fehmarn geführt, wo ich vor einem vollen Saal aus meiner Krimikurzgeschichte „Alte Schuld“ gelesen habe. Der Abend war voller Spannung, Applaus und inspirierender Begegnungen mit fünf weiteren Autorinnen. Im herbstlichen Garten habe ich neue Energie für mein Schreiben geschöpft und zwischen Herbstfarben und dem Duft von Laub habe ich gemerkt, wie sehr die Arbeit im Garten mein Schreiben beeinflusst und mein Krimi-Geheimprojekt voranbringt.
Lesen auf der Ladies Crime Night im Kino auf Fehmarn
Peng! Am Ende eines schönen Satzes fällt der Schuss für mich bei der Ladies Crime Night in Burg auf Fehmarn, nachdem ich acht Minuten aus meiner Krimikurzgeschichte „Alte Schuld“ aus der Anthologie Tatort Nord gelesen habe. Der Kinosaal des Filmtheaters Burg ist gut besucht und ich gehe, begleitet vom Applaus, zufrieden von der Bühne und setze mich hinten an die Kino-Bar um den anderen fünf Krimiautorinnen zuzuhören.
In der Pause herrscht großer Andrang am Büchertisch und wir signieren die Anthologien Tatort Nord und Tatort Nord 2, die am Ende der Ladies Crime Night tatsächlich ausverkauft sind. Zufrieden Zuschauer*innen bedanken sich bei uns für den schönen Abend. Da schlägt das Krimiautorinnenherz gleich noch etwas höher.
Beim Zuhören bin ich wieder mal begeistert, wie unterschiedlich wir alle sind und welche Vielfalt an Geschichten und Autorinnen wir bei einer Ladies Crime Night präsentieren können. Die beiden Autorinnen und Moderatorinnen des Abends, Alex Roller und Carola Christiansen, kenne ich schon länger und ich habe ich gefreut, sie wieder zu sehen.
Die anderen drei Krimiladies, Regina Müller-Ehlbeck, Heike Meckelmann und Jutta Götze, lerne ich an diesem Abend kennen. Das mag ich an Ladies Crime Nights, dass auch ich immer noch neue Autorinnen kennenlerne. Und genau das ist auch so toll für unsere Zuschauer*innen: sechs verschiedene Krimiautorinnen an einem kurzweiligen, spannenden Abend hören.
Eine Zuschauerin sagte mit einer Anthologie in der Hand: „Ich dachte immer, Krimis wären nichts für mich, aber hier habe ich ganz verschiedene gehört und es war was für mich dabei.“
Wenn ich wieder auf einer Ladies Crime Night lese erfährst du auf meiner Termin-Seite oder in meinem Newsletter.
Garten intensiv
Meinen Schrebergarten habe ich schon über zehn Jahre und trotzdem kann ich die Zeiten, in denen ich intensiv im Garten war, an einer Hand abzählen. An einem Samstag diesen Oktober wurde mir das plötzlich bewusst und ich hatte Lust, das zu ändern. Also war ich eine Woche intensiv in meinem Garten. All-in im Garten habe ich das genannt. Das war eine tolle Woche und eine wunderbare Erfahrung.
Ich habe intensiv körperlich gearbeitet, habe damit meinen Garten wieder in einen schöneren Zustand versetzt und hatte ein gutes Training mit unterschiedlichen Bewegungen. Ich war glücklich, dass mein Körper das alles mitmacht und mir es dabei gut geht. Das habe ich den Pausen in der Hängematte, der Abwechslung zwischen den Tätigkeiten (auf Kien jäten, stehend an Büschen schneidend etc.) und dem Gehen auf dem Hin-und Rückweg zu verdanken,
Außerdem habe ich die schönen Herbsttage mit den intensiven Sinneseindrücken genossen. Ich mag den Geruch des Gartens von vermoderndem Laub, dazwischen ein Hauch Minze oder Oregano. Die intensiven Farben des Herbstlaubs, das golden vor dem blauen Himmel leuchtet, um sich in der Dämmerung zunächst zu verstärken und in der Dunkelheit zu verschwinden.
Ich war dem Irrglauben aufgesessen, wenn ich so viel Zeit im Garten verbringe und mich dort verausgabe, würde mein Schreiben darunter leiden. Das Gegenteil war er Fall. Ich habe trotzdem jeden Werktag einen Blogbeitrag geschrieben und an meinem Krimi-Geheim-Projekt habe ich auch weiter geschrieben.
Schreiben am Krimi-Geheimprojekt
Schritt für Schritt schreibe ich an meinem Krimi-Geheimprojekt weiter. Der Krimi enthält autofiktionale Teile aus meiner Zeit als Patientin in der Psychiatrie und zur Zeit schreibe ich über meine erste Woche dort. Damit das für mich in einem gesunden Rahmen bleibt und ich nicht in einen Abgrund falle, mache ich das in kleinen Häppchen.
Dabei hilft mir schreiben in Gesellschaft, wie im Café oder der Ausgleich, der Spannungsabbau und das Glück, dass ich aus der Gartenarbeit und dem Garten mitnehme. Darüber hinaus begleitet mich ein phantastischer Schreibmentor, mit dem ich mich einmal in der Woche über das Buch, den Fortschritt, den Schreibprozess und die Geschichte, die ich erzähle und erzählen möchte, austausche.
Bestätigung und Rückhalt dieses Buch zuschreiben hat mir auch das Buch „Frauen Literatur. Abgewertet, vergessen, wiederentdeckt“ von Nicole Seifert gegeben, dass ich zum Glück diesen Monat gelesen habe. Das Buch hat mich an die woman-in-the-attic Bücher erinnert, in deren Tradition mein Buch stehen kann, von denen ich bisher nur eins (Jane Eyre von Charlotte Bronte) gelesen habe und von denen ich für November einige auf meine Leseliste gesetzt habe.
Was im Oktober 2024 sonst noch los war
- Zahlreiche Spaziergänge um den herbstlichen Schrevenpark und an die Kieler Förde. Insgesamt bin ich durchschnittlich täglich 5,3 km gegangen, wie ich mir in meiner To-Want-Liste vorgenommen hatte
- Um weiterhin Finnisch zu lernen habe ich fast täglich Radio Helsinki gehört, finnische Nachrichten in einfachem Finnisch geguckt und ab und an Vokabeln gelernt. Allerdings viel weniger als geplant.
- Über Kiel leuchteten Polarlicher und ich habe sie von meinem Balkon aus gesehen und fotografiert.
- Die Performance „A mesa branca“ von Otávio Portela und Thomas Berg hat mich beeindruckt und berührt.
Meine Lieblingsblogartikel im Oktober 2024
- Morbide Magie: der geschlossene Herbstjahrmarkt auf dem Kieler Wilhelmplatz
- Zwischen Realität und Fiktion: Eine Krimiautorin begegnet den Geistern ihrer Vergangenheit
- Erfüllte Träume: ein sehr finnischer Septemberrückblick 2024
Ausblick auf den November 2024
- Eine Reels-Challenge mitmachen
- Weiterhin täglich 5,3 km gehen
- Schreiben, schreiben, schreiben