Für heute hatte ich einen schönen Schreibplan, auf den ich mich sehr gefreut habe und den ich dann gar nicht umgesetzt habe. Als erstes habe ich verschlafen und erst eine Stunde später als verabredet meine Check-In Nachricht an Claudia geschickt. Dann hatte ich zwischen Aufstehen und Wochenmarkteinkauf nur Raum für eine Seite Morgenseiten anstatt drei Seiten.
Irgendwie habe ich mich dann durch den Nachmittag gehangelt. Ich bin eine andere Runde um den Block gegangen als sonst. Später bin ich zwei Runden um den Schrevenpark spaziert. Damit bin ich heute meine fünf Kilometer gegangen.
Genug bewegt und ausgelüftet habe ich mich an meinen Schreibtisch gesetzt, um an der wöchentlichen Kurzgeschichte zu schreiben. Ich wollte diese Woche wieder rechtzeitig anfangen mit dem Schreiben an der Kurzgeschichte, um nicht, wie letzte Woche, am Samstag und Sonntag die komplette Kurzgeschichte schreiben zu müssen.
Ich habe dann vor dem geöffneten Dokument am Rechner gesessen und dem Cursor beim Blinken zugesehen. Mir ist nichts eingefallen. Gar nichts. Überhaupt nichts. Nichts. Wirklich nichts. Als ich eingesehen habe, dass mir heute wirklich nichts mehr einfallen wird, habe ich das Dokument wieder geschlossen.
Dann bin ich vom Schreibtisch aufgestanden, habe mich aufs Sofa gesetzt und eine Kurzgeschichte gelesen. Manchmal inspiriert mich das zum Schreiben. Heute nicht. Während ich hier erzähle, fällt mir ein, dass ich ein Freewriting zum Nichtschreiben und zur Einfallslosigkeit hätte machen können. Ist mir aber vorhin nicht eingefallen.
Also habe ich heute außer einer Morgenseite nichts geschrieben. Das ist schade und außerdem ist das blöd, weil ich heute über meinen Schreibtag bloggen wollte und auch Lust habe zu bloggen. Genauso hatte ich Lust zu schreiben, aber heute ist der Wurm drin.
Woher kommt das eigentlich mit dem Wurm? Vielleicht von der Apfelernte. In Äpfeln ist es auch nicht schön, wenn ein Wurm drin ist. Oder in Himbeeren. Stell dir vor, du hast so eine schöne große, rote Himbeere und dann ist da so ein weißer Wurm drin. Ürg.
Vielleicht ist aber auch der Holzwurm gemeint. Und wahrscheinlich nicht der Holzwurm in Omas alter Kommode, sondern der Holzwurm, der sich unbemerkt durch den Dachstuhl des Hauses frisst, bis das Dach zusammenbricht.
So ein unbemerkter Wurm ist in meinem Schreiben heute nicht drin, denn ich habe ihn bemerkt. Also ist es eher so ein Apfel- oder Himbeerwurm, den ich rauspulen kann und dann ist die Frucht also das Schreiben doch noch genießbar.
Ich habe noch keine Ahnung, wie ich den Wurm aus meinem Schreiben heraus bekomme. Vielleicht ist er ja auch schon weg, weil ich ihn benannt habe. Vielleicht ist er ja auch schon weg, weil ich jetzt doch einen Blogbeitrag schreibe. Vielleicht ist er ja auch nur heute da und morgen einfach weg.
Für morgen werde ich mir wieder einen schönen Schreibplan machen. Für heute Abend lasse ich los, nehme mir ein Buch und tauche in eine Geschichte von jemand anderem ein. Damit ich nicht wieder verschlafe, werde ich rechtzeitig schlafen gehen.
Morgen wird wieder ein besserer Schreibtag. Falls es morgen wieder hakt, werde ich ein Freewriting dazu machen und meinen Schreibwrum finden.