Was macht eine Krimiautorin, wenn sie nicht regelmäßig an ihrem Krimi schreiben kann? Sie schreibt. Denn ich glaube an die heilsame Kraft von Kreativität und Schreiben. Seit zehn Wochen schreibe ich ein Freudetagebuch. Seit gut einer Woche mache ich wieder jeden Tag zehn Minuten Freewriting. Und für diese Woche habe ich mich zu einer Online-Schreibwoche angemeldet und starte damit den zweiten Anlauf eine neue Schreibstruktur zu etablieren.
Abends Freudetagebuch schreiben
Das ist mein Freudetagebuch. Darin notiere jeden Abend vorm Schlafen, worüber ich mich am Tag gefreut habe. Ich freu mich, wenn Nicole mir eine SMS schreibt: „Schau mal aus dem Fenster.“ Und dann sehe ich sie winkend auf dem Bürgersteig vorbei gehen. Ich freu mich, mit Tanja am Telefon zu lachen, und sie sagt, dass ihr mein Lachen gefällt. Ich freu mich über leckere Quarkbrötchen, schöne Spaziergänge und schöne Fotos für meinen Instagram-Account.
Ich habe lange ein Dankbarkeitstagebuch geführt. Ab September 2019 habe ich das dann vergessen. In der Klinik habe ich den Begriff Freudetagebuch gelernt. Das habe ich übernommen und Ende Januar 2020 wieder angefangen, abends eine Liste der Dinge zu schreiben, über die ich mich freue. Mein Freudetagebuch lässt mich die schönen Dinge des Tages nochmal erleben und macht mir ein gutes Gefühle vor dem Einschlafen.
Täglich 10 Minuten Freewriting
Seit über eine Woche mache ich wieder täglich 10 Minuten Freewriting. Ich schreibe also zehn Minuten ohne abzusetzen. Ich schreibe hauptsächlich meine Gefühle auf und betreibe so Psychohygiene. In den letzten Tagen ist der Wunsch wieder zu bloggen im Freewriting aufgetaucht. Dann habe ich erstmal das „Schreibtagebuch (4) oder der mißlungene Versuch, wieder eine hilfreiche Schreibstruktur zu etablieren“ veröffentlicht. Im Freewriting hatte ich mir selber Mut zu geschrieben, den Beitrag zu veröffentlichen. Und ich schreibe im Freewriting über meine Aufregung wegen des Online-Schreibkurses zu dem ich mich angemeldet habe. Ich bin nicht aufgeregt über den Inhalt des Kurses, sondern ich bin aufgeregt und habe Respekt, wie es mir mit zwei Stunden täglich am Rechner gehen wird.
Writers‘ Tricks am Wiener writers’studio
Ich setzte auf die Kraft des gemeinsamen Schreibens. Davon habe ich auch in meinem Blogbeitrag „Vom gemeinsamen Schreiben oder schreib mit mir!“ erzählt. Jetzt vertraue ich mich selber für eine Woche dem Schreiben in einer Gruppe an. Ich hatte schon ganz lange mit dem Kurs „Writers‘ Tricks“ am Wiener writers’studio geliebäugelt. Das writers’studio habe ich über das Buch „Schafft euch Schreibräume“ von Judith Wolfsberger gefunden, die das writers’studio gegründet hat. Jetzt gibt es das Seminar Coronabedingt ausnahmsweise als Online-Seminar. Und ich bin dabei. Ab Montag 6. April 2020 schreibe ich täglich für eine Woche über Zoom in einer Kleingruppe.
Vorfreude und Start in zweiten Anlauf für Schreibstruktur
Seit ich mich angemeldet habe, bin ich ganz vorfreudig. Ich habe gleich mein Arbeitszimmer aufgeräumt, hier lagen noch Stapel aus dem letzten Sommer herum. Ich habe meinen Schreibtisch aufgeräumt, ein orangefarbenes Notizbuch und einen pinken Collegeblock bereit gelegt. Samstag habe ich sogar die Fenster im Arbeitszimmer geputzt. Damit die Sonne ungehindert auf meine Tastatur scheinen kann.
Mit einer Gruppe täglich vormittags zu schreiben, fühlt sich für mich gerade richtig und gut an, um einen zweiten Anlauf für eine neue Schreibstruktur zu starten. Der Kurs gibt mir eine verbindliche Struktur von außen, die mich halten kann. Ich brauche keine Energie aufwenden, um diese Struktur selber zu erschaffen. Ich bin neugierig, was ich in dieser Woche lernen werde. Und ich freue mich darauf, mit sechs anderen Frauen zu schreiben, die Frauen täglich zu treffen und beim Schreiben kennen zu lernen. Aus dieser Schreibwoche werde ich dir in meinem Schreibtagebuch (5) erzählen.