In diesem Blogbeitrag erzähle ich dir, wie ich den Privatdetektiv aus dem Krimi Taval und die nackte Katze entwickelt habe. Du erfährst von gescheiterten Namensideen, welche Entscheidungen hinter der Figur Taval stecken, warum er schließlich ein ehemaliger MEK-Beamter aus Hamburg wurde, wie er in Kiel landete und warum eine Katze im Titel seines ersten Falls auftauchte.
Warum ein Privatdetektiv?
Einen Privatdetektiv wollte ich in meinem Krimi nicht nur ermitteln lassen, weil ich Privatdetektive seit den drei Fragezeichen und Kalle Blomquist toll finde, sondern weil er ortsungebunden ermitteln kann. Die Polizei ist an ihren Dienstort gebunden, der Privatdetektiv kann durch die Welt reisen und ermitteln.
Einen Mann als Privatdetektiv wollte ich schreiben, weil ich schreibend erfahren wollte, wie es ist als weißer hetero cis-Mann durch die Welt zu gehen. Im Gegensatz zu meinen Erfahrungen als Frau.
Ein Name für den Detektiv und warum es nicht Patrick Ignatz wurde
Dann sollte der Detektiv einen Namen bekommen. Im amerikanischen ist ein Privatermittler ein Private Investigator, abgekürzt ein P.I. Damit sollten P.I. die Initialen des Vornamens meines Ermittlers werden. Ich habe verschiedene Variationen in einer Liste aufgeschrieben und landete bald bei Patrick Ignatz. Der Name gefiel mir. Also hieß mein Ermittler Patrick Ignatz Kerzengießer.
Aber Patrick Ignatz Kerzengießer ist ein ziemlich sperriger Name und Patrick Ignatz war ein ganz schön sperriger Typ. Wir zwei konnten überhaupt nicht miteinander arbeiten. Also musste ein anderer Ermittler mit einem anderen Namen her.
Wie Taval zu seinem Namen kam, kannst du hier lesen: Ein nerdiges Wortspiel oder wie mein Privatermittler zu seinem Namen kam.
Taval: ein Held mit Vergangenheit
Dann also Taval. Er sollte einen professionellen Hintergrund haben und gleichzeitig ein echter Held sein. Zumindest sollte er davon überzeugt sein, dass er ein echter Held ist. Also sollte er aus einer spezial Einsatzgruppe kommen.
Die Entscheidung für das MEK und Hamburg
Für das MEK als Hintergrund habe ich mich aus verschiedenen Überlegungen entschieden. Ich hatte Kontakt zu einem Kriminalkommissar, der ehemals beim MEK gearbeitet hatte. Er hat mir von seiner Arbeit erzählt, dabei aber von vornherein ermittlungstaktisches Vorgehen ausgeschlossen. Das ist geheim und das hat mich auch nicht interessiert. Mir war wichtige von seinem Selbstverständnis und dem seiner Kollegen als MEK-Beamte zu erfahren.
Hamburg als ehemaligen Dienstort habe ich auch aus zwei Gründe gewählt. In Hamburg hat das MEK ähnliche Kompetenzen wie das SEK in Schleswig-Holstein, aber sie halten sich für die cooleren Typen.
Der Kriminalkommissar hat mir erzählt, sie müssen sich in Schleswig-Holstein für echte Helden halten, denn 24 Stunden Observationen in Dithmarschen seinen einfach das langweiligste, was ich mir vorstellen könnte. Und das konnte ich mir sehr gut vorstellen, denn ich komme aus Dithmarschen.
Von Hamburg nach Kiel: Tavals neue Heimat
Außerdem sollte Taval in Hamburg gelebt haben, weil die Hamburger dazu tendieren auf uns Kieler herunter zu gucken. Ich hatte Lust auf die Dynamik, die entsteht, wenn Taval auf Kieler*innen trifft.
Also ist mein Detektiv ein Ex-MEK-Beamter aus Hamburg. Der aus dem Dienst geflogen ist und in die Provinz nach Kiel kommt. Da Kiel meine Heimatstadt ist, wollte ich, dass Taval hier zum Detektiv wird. Nicht geplant war, dass er hier bleibt, aber das ist eine andere Geschichte.
Ein Mordfall, eine Familie und dunkle Geheimnisse
Als Ausgangssituation für den Krimi habe ich einen klassischen Krimitrope gewählt: Der Held wird in einen Mordfall verwickelt und muss seine Unschuld beweisen. Da ich mich in den Jahren davor intensiv und auch zu der Zeit als ich „Taval und die nackte Katze“ geschrieben habe, mit meiner dysfunktionalen Familie, dysfunktionalen Familien überhaupt und Familiengeheimnissen beschäftigt habe, trifft Taval auf die Familie Allenstein, die es gar nicht schätzt, dass jemand in ihrer Familiengeschichte herumschnüffelt und tödliche Familiengeheimnisse aufdeckt.
Und die Katze? Cleo mischt mit
Zunächst sollte Taval in Kiel einfach nur ein Haus sitten. Das war mir dann aber zu langweilig und ergab zuwenige Interaktionsmöglichkeiten. Ehe ich mich versah, ist die Katze Cleo beim Schreiben aufgetaucht. Und ich sah eine weitere großartige Möglichkeit, meinen Helden in Schwierigkeiten zu bringen. Und wie Katzen nun mal so sind, jedenfalls haben mir das Katzenfreundinnen erzählt, ist die Katze prompt im Titel des Buchs gelandet.
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