Schöne Pläne hatte ich für November 2019 gemacht, aber meine Gesundheit hat da nicht mitgemacht und die Geschichten haben da auch nicht mitgemacht. Aber ich habe dem Schreibprozess wieder getraut. Ich habe mich dem Schreibprozess anvertraut. Ich habe nicht an meinem zweiten Taval-Krimi weiter geschrieben. Ich wollte, aber eine andere Geschichte ist aufgetaucht.
Heather – mit Schreibleidenschaft
Und dann war sie da. Heather heißt sie. Aus versehen habe ich ihr einen sehr, sehr englischen Namen gegeben (ich habe die Geschichte auf Englisch geschrieben). Heather. Ich möchte noch gar nicht viel verraten von Heather. Ich erzähl Dir jetzt von ihrer Existenz. Mehr aber noch nicht. Aber ich erzähle dir, dass ich wieder Leidenschaft hatte. Leidenschaft für eine Geschichte. Leidenschaft für das Schreiben. Leidenschaft für meinen Schreibprozess.
Schreiben – in unkomfortablen Lagen
Ich habe geschrieben. Ich hatte Schmerzen. Ich habe auf der Yogamatte auf dem Rücken liegend, das Handy über mich haltend in die Notizfunktion des Handys getippt. Ich habe geschrieben in kurzen Momenten auf dem Sofa, wenn ich mir fünf Minuten mal nehmen konnte, zwischen dem Schmerz und dem nicht wissen, wohin mit mir und wie mich halten. Ich habe geschrieben in schlaflosen Nächten.
Schreiben – mich führen lassen, mich unterstützen lassen
Es ist eine wundervolle Geschichte entstanden. Ich hatte wieder Lust. Lust am Experimentieren, Lust dahin zu schauen, wohin die Geschichte mich führt und nicht wohin ich die Geschichte führen möchte.
Ich hatte Unterstützung von Shaun, einem wunderbaren Schreiblehrer. Seinen 30 Tage Schreibkurs hatte ich gebucht, um mit dem Taval weiter zu kommen und um wieder mit mehr Freude zu schreiben. Aber hauptsächlich, um mit dem zweiten Taval-Krimi weiter zu kommen.
Schreiben – ein 30 Tage-Projekt
Der Kurs (30 Days of Writing) fand in einem geschlossenen Blog statt und wir sollten zu Beginn unser Projekt formulieren. Und dann war da ein ganz anders Projekt als Taval 2. Im Oktober habe ich ein besonderes Buch bekommen, das ich in einem Crowdfunding unterstützt hatte: Cain’s Jawbone, ein Krimi, dessen 100 Seiten angeblich 1934 beim Druck durcheinander gekommen sind.
Ich habe dieses Buch in einer wunderschön gestalteten Schachtel in 100 einzelnen Seiten bekommen, um es dann selber in die richtige Reihenfolge zu bringen, den Mörder zu finden und die Ermordeten zu benennen. Ich habe die Texte an zwei Tagen durchgelesen und nichts verstanden. Aber das Buch ist trotzdem ganz wunderbar. Und plötzlich hatte ich die Phantasie, ich zieh mir jeden Tag eine Karte und dann schreib ich dazu einen Text in diesen 30 Tagen.
Und das habe ich am Anfang auch gemacht. Eine Karte gezogen, gelesen und meinen Text geschrieben. Mit Anregungen von der Karte, Wörtern von der Karte oder auch mit dem Gefühl der Karte. Das war meistens Verwirrung. Und es hat riesigen Spaß gemacht. Bald habe ich keine Karte mehr gezogen, denn meine Geschichte hat sich verselbständigt. Natürlich ist es eine Kriminalgeschichte geworden.
Schreiben – wie geht es weiter?
Jetzt habe ich auch wieder Lust, den zweiten Taval-Krimi hervor zu holen, mich dort dem Schreibprozess anzuvertrauen und ich bin neugierig, wo die Geschichte mich hinführen wird. Pläne mache ich zur Zeit keine. Genau wie dem Schreibprozess zu vertrauen, versuche ich dem Leben zu vertrauen und schaue, wo es mich hin führt.
Ich wünsche dir eine wunderbare Adventszeit!