Die letzte Schreibwoche war besonders. Ich habe ein überzähliges Puzzelteil in Taval #2 gefunden. Auf einem Spaziergang durch Kiel habe ich eine neue Art zu Arbeiten ausprobiert. Danach ist ein Knoten geplatzt. Ich war in einer Kunstausstellung und habe den Mund zu voll genommen. Wie das alles genau war, kannst du hier lesen, hören und sehen.
Das überzählige Puzzleteil
Montag habe ich in der Bankfiliale bei mir um die Ecke dieses Puzzleteil gefunden. Zuerst dachte ich, es ist das fehlende Teil für meinen zweiten Krimi „Taval und …“. In dem Fall kam eine Bank vor. Kam. Denn die ist raus geflogen. Also habe ich kein fehlendes, sondern ein überzähliges Puzzleteil gefunden, das ich rausschmeißen konnte aus dem Krimi.
Die Geschichte für den Taval #2 habe ich schon im NaNoWriMo 2017 erschrieben. Aber irgendwas hat nicht gestimmt, war nicht richtig, hat sich nicht gut angefühlt. Ich kam und kam nicht drauf. Habe mit Kolleginnen gesprochen, mit meinem Lieblingsbuchhändler. Und dann in einer Übersprunghandlung im NaNoWriMo2018 den dritten Fall für Taval und Mariannne aufgeschrieben. Aber was ist mit Fall #2?
Inspirationsspaziergang
Dienstag habe ich zu Taval #2 einen langen Inspirationsspaziergang gemacht. Bewegung bewegt auch die Gedanken. Das mache ich oft und gerne. Aber ich bin diesmal andere Wege gegangen.
Ganz wörtlich: Ich bin mehrere Kieler Wege und Straßen entlang gegangen, die ich noch nie gegangen bin. Und im übertragenen Sinne: Ich habe mir mit dem Handy Sprachnachrichten aufgenommen. Das habe ich auch noch nicht gemacht.
Also ich habe mir auf dem Spaziergang selber etwas zu meinem Buch erzählt. Beim Gehen fand ich das erst sehr merkwürdig, deswegen habe ich an zahlreichen geschützten Plätzen in der Sonne gesessen und mit mir geredet. Dann ging es auch beim Gehen.
Am Schreibtisch fand ich das sehr lustig anzuhören, hatte neben viel Ausschuss auch einige gute Gedanken, die ich gleich in den Rechner getippt habe. Hier bei Soundcloud kannst du ein kurzes Stück anhören, was ich so rede beim Spazierendenken.
Den Fall nochmal aufrollen
Das Puzzleteil, die Spaziergangsgedanken und ein weiteres Kolleginnengespräch haben dazu geführt, dass ich den Fall gemeinsam mit Taval und Marianne nochmal neu aufgerollt habe. Mit viel Freude und Enthusiasmus. Endlich hat es klick gemacht, die entscheidende Idee ist da. Das Thema ist rund. Der Knoten ist geplatzt. Ausgestattet mit Karteikarten, einer Mappe für die Karteikarten und einem neuen Notizbuch habe ich am Mittwoch und Donnerstag produktiv am Schreibtisch gesessen.
Zwischendurch lesen und gelesen werden
Diese Woche habe ich zwei Bücher aus dem Krimibücherstapel der Autorinnen, mit denen ich in Wewelsfleth auf Schreibklausur war, gelesen. Nächste Woche lese ich noch drei, dann habe ich alle gelesen und blogge am Montag 11. März hier darüber.
Eine Kollegin hat mir gemailt, dass sie den Blogbeitrag „Ein nerdiges Wortspiel oder wie mein Privatermittler zu seinem Namen kam“ gelesen und in ihrem Schreibkurs genutzt hat. Freu.
Am Samstag habe ich auf dem Wochenmarkt rote und rosa Schreibtischtulpen gekauft und danach beim obligatorischen Marktkaffee hat mir ein Bekannter erzählt, er hat meinen Krimi „Taval und die nackte Katze“ gelesen. „Kann man gut lesen“, war sein norddeutscher Kommentar. Freu.
Kunst und geistige Getränke
Zum Auffüllen meiner kreativen Ressourcen war ich am Freitag in der Ausstellung „An der Nordkante. Der Mensch in der finnischen Gegenwartskunst“ in der Kieler Stadtgalerie. Mit einem der zahlreichen aufgereihten Strumpfmaskenköpfe des Kunstwerks „pro und contra“ der Künstlerin Kaisaleena Halinen hatte ich dann Selfie-Spaß. In Taval #2 wird auch ein Mann vorkommen, der einmal eine Strumpfmaske trug.
Nach der Kunst gab es in geselliger Runde noch geistige Getränke. Negroni-trunken habe ich dann gesagt, Taval #2 sei im Juni fertig. „Also das E-Book“, habe ich dann noch schnell hinterher geschoben. Die Zeitplanung war wohl selbst meinem betrunkenen Ich zu optimistisch.
Nüchtern die Ärmel hochkrempeln
Mein nüchternes Ich findet, ich habe den Mund etwas sehr voll genommen. Aber gesagt ist gesagt. Also Ärmel hochkrempeln, mich an den Schreibtischtulpen freuen und täglich weiter schreiben.
Vor lauter Ärmelhochkrempeln hätte ich am Sonntagabend fast den wunderbar absurden und skurrilen Kieler Tatort verpasst. Aber zum Glück gibt es ja Twitter, dort hat @westermann mich an „Borowski und das Glück der Anderen“ erinnert.
Das war eine wunderbare Schreibwoche!
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