Der NaNoWriMo 2017 ist vorüber. Ich schließe ihn ab mit 13080 Wörtern. Um offiziell gewinnen zu können, hätte ich 50000 Wörter schreiben müssen. Für mich habe ich gewonnen: ich habe jeden Tag geschrieben und die Rohfassung von meinem zweiten Taval-Krimi steht. Damit kann ich gut weiter arbeiten.
Diese Gelassenheit kommt aus der Gewissheit, dass ich schon mal ein Buch fertig geschrieben habe und dies wieder tun kann. Also habe ich mich nicht vom „geforderten“ wordcount unter Druck setzten lassen, sondern habe den NaNoWriMo als Unterstützung genommen, um kontinuierlich an meinem Buch zu arbeiten. Ich kann nur jeder, die Bücher schreiben will, raten: get the first one out. Das habe ich von Joanna Penn gelernt. Obwohl ich glaube, ich habe sie da missverstanden. Sie meint den ersten Entwurf eines Buches, ich habe verstanden, dass sie das erste Buch meint. Damit meine ich nicht, ihr sollt es so schnell wie möglich in die Welt schmeißen, sondern Euch darauf konzentrieren, ein Buch veröffentlichungsreif fertig zu machen. Mit Unterstützung von einer Lektorin, das halte ich für unverzichtbar. Ich habe durch das Lektorat wahnsinnig viel gelernt und mein Schreibhandwerk weiter entwickelt. Auch das Buch ist einfach besser geworden.
Den Ehrgeiz, den 30-Tage-geschrieben-Batch beim NaNoWriMo2017 zu bekommen, hatte ich dann allerdings schon. Und das war gut so, sonst hätte ich nicht täglich geschrieben. Diesen November hatte ich eine Lesung im Café, eine Lesung mit den Mörderischen Schwestern und war ein Wochenende in Berlin inklusive Besuch auf der Buch Berlin. Ohne den NaNoWriMo hätte ich an den Tagen sicher nicht geschrieben. Obwohl ich weiß, dass sich im täglichen Schreiben Schreibmagie entwickelt. Auch diesmal sind wieder Dinge entstanden, die nicht geplant waren. Bei „Taval und die nackte Katze“ ist die Figur der Taxifahrerin Marianne ungeplant im Text aufgetaucht. Im zweiten Taval-Krimi haben die Figuren ganz andere Motive entwickelt, als ich ihnen zugedacht hatte.
Mein Happy-Birds-Malen, Anleitung bei Clarissa Hagenmeyer, als Schreib-Start-Ritual habe ich sehr genossen. Jeden Tag habe ich einen Vogel gemalt. Den Vogel habe ich dann neben den Schreibtisch gestellt, fotografiert und an eine liebe Freundin geschickt. Die hat sich gefreut und ich hatte eine weitere Verpflichtung, die ich gerne einhalten wollte: Meine Freundin sollte ihre tägliche Freude bekommen. Ich mag schreiben, trotzdem setzte ich mich manchmal nicht an den Schreibtisch. Für die Vögel war das ganz einfach. Und dann saß ich eh da. Und dass ich dann nicht wieder aufstehe, war auch klar. Also waren die Vögel eine gute Sache. Danke an die Happy Birds, die mich durch den NaNoWriMo begleitet haben. Dreißig Vögel sind entstanden und haben mich beim Schreiben begleitet.