Krimi steht blau auf schwarz auf dem Titel von meinem Buch „Taval und die nackte Katze“. Für mich ist dabei völlig klar, was Krimi bedeutet: Ermittler-Krimi, Rätsel-Krimi. Ein Fall muss gelöst werden. Von einem Privatermittler. Das ist für mich so selbstverständlich, dass ich manchmal vergesse, dass Krimi ein Oberbegriff ist, viele verschiedene Dinge bedeuten kann und jede*r bei Krimi an etwas anderes denkt.
In einem Krimi muss nicht zwangsläufig ein*e Privatdetektiv*in ermitteln. Auch ein*e Amateurdetektiv*in oder Profis von der Polizei können den Fall aufklären. Da gibt es unzählige Möglichkeiten. Genauso kann ein Krimi extrem Splatter mäßig blutig sein. Extrem grausam. Mit gruseligen Details der Ermordung. Oder aber der Mord ist passiert und der Krimi beginnt mit der Auffindesituation der Leiche.
Auch das Tempo in Krimis ist ganz unterschiedlich. Langsam und detailliert erzählt, oder schnell mit starken Cliffhängern. Von zwei bis 900 Seiten. Krimis können alles sein lustig, ernsthaft, politisch, realistisch, krimödisch, gruselig. Sie könne auf dem Land oder in der Stadt spielen. In total unterschiedlichen Milieus.
Ich mag Krimis mit skurrilen Figuren. Das möchte ich noch ein bisschen ausweiten am nächsten Taval-Krimi. Taval ist jetzt schon ein interessanter zuweilen kratziger Typ. Im Krimi „Taval und die nackte Katze“ ist der Ex-Elite Cop ein chaotischer Held und Kaffee-Nerd.
Er ist ein Ex-MEK Beamter. Ich wollte, dass er einen kriminalistischen Hintergrund hat. Deswegen war er bei der Polizei. Beim MEK war er, weil ich wollte, dass er ein echter Held ist, denn das sind sie beim MEK, das hat mir ein ehemaliger MEK-Beamter erzählt. Dann hat er gesagt, das müsse auch so sein, denn es kann der langweiligste Job der Welt sein, wenn man 24 Stunden Observationen in Dithmarschen machen müsse.
Den Krimi „Taval und die nackte Katze“ habe ich Silvester 2016 veröffentlicht. Das ist eine ganze Weile her. Seit der Zeit habe ich mich weiter entwickelt. Persönlich und auch als Krimiautorin. Und auch Taval hat sich weiter entwickelt. Auch Tavals Leben ist in der Zeit weiter gegangen. Auch er ist älter und mit den Jahren ist ein wenig skurriler geworden.
Er arbeitet als Privatdetektiv und hilft Marianne trotzdem gelegentlich beim Taxifahren aus. die Taxifahrerin Marianne Müller hat Taval in „Taval und die nackte Katze“ kennengelernt. Sie hilft ihm, als er in eigener Sache ermittelt. Taval wollte eigentlich nur in Kiel ein gechilltes Wochenende verbringen und für seinen Buddy Dennis die Katze von dessen Tante hüten. Das geht gründlich schief und Taval wird von der Polizei bewusstlos neben einer Leiche aufgefunden. Natürlich mit der Tatwaffe in der Hand.
Mir hat damals die Idee „Ermittler in eigener Sache“ gefallen, und sie gefällt mir noch. Eine ganz klassische Idee in einem Privatermittlerkrimi und da sind wir auch schon wieder beim Krimi allgemein. Ich mag klassische Krimis. Ich mag die hardboiled Krimis von Raymond Chandler oder Dashiell Hammett.
Zum Lernen habe ich damals den Krimi „Der Malteser Falke“ Dashiell Hammett mehrmals gelesen und akribisch analysiert. Ein Buchhändler hat mich sogar gefragt, ob deren Krimis Vorbilder für mich waren, denn mein Krimi hätte ihn in Anklängen daran erinnert. Das hat mich gefreut. Mittlerweile hat sich meine Krimivorliebe etwas geändert.
Unter den Klassikern mag ich die Spenser Krimis von Robert B. Parker. Und ich mag Poirot und Miss Marple von Agatha Christie. Aber mit den beiden hat Jesper Taval gar nichts gemeinsam. Aber wie gesagt, er soll ja noch ein paar mehr Schrullen und Eigenarten bekommen. Das wird kriminell toll.
Was für Krimis magst du? Was für Krimis meinst du, wenn du an Krimi denkst?