In diesem Blogbeitrag erzähle ich dir, was mich am Sommer stresst, vom draußen Schreiben, meiner Sommergartenliebe, meiner Hängemattenliebe, vom letzten Sommer und davon, was diesen Sommer anders ist.
Sommerstress
Mit Sommer verbinde ich Stress: an den Strand gehen müssen, braun werden müssen, schlank und trainiert sein müssen, einen Bikini tragen müssen. Das finde ich jetzt selber interessant, denn bevor ich das hier aufgeschrieben habe, habe ich das gar nicht gewusst. Nichts von dem mache ich. Nichts von dem muss ich machen. Jedenfalls nicht bewusst.
Draußen schreiben
Bewusst verbinde ich mit dem Sommer, draußen schreiben zu können. Mit dem Notizbuch auf dem Markt oder im Park zu sitzen und Beobachtungen zu notieren. Draußen vor Cafés zu sitzen und zu schreiben oder zu lesen. Im Garten sein können. Im Garten lesen. Im Garten schreiben.
Im Garten schreiben wollte ich ganz viel dieses Jahr, aber der Gartentisch ist immer noch nicht repariert und das Wetter ist auch nicht danach. Wir haben dieses Jahr einen typischen norddeutschen Sommer: nicht zu warm und Sonne und Regen wechseln sich ab. Das mag ich gerne.
Sommergartenliebe
Meinen Garten mag ich auch gerne. Diesen Sommer liebe ich, dass mein Garten so üppig ist. Die Bienen und Hummeln summen und brummen in den Blüten. Die Pflanzen blühen um die Wette. Der Storchenschnabel leuchtet tiefblau, die alte Rose blüht in herrlichem pink, die Margeriten strahlen gelb und weiß durch den Garten, der Oregano bildet wogende altrosa Blütenmeere und verströmt einen würzigen Duft.
Ich liebe es, durch den Garten zu gehen. Hier zu gucken. Dort zu gucken. Blumen für Zuhause zu pflücken. An den Blüten zu riechen. Mich auf die üppige Brombeerernte zu freuen. Und den Äpfeln beim Reifwerden zu zuschauen. Aber am Schönsten ist es in meiner Hängematte.
Hängemattenliebe
Die Hängematte spanne ich zwischen Eiche und Apfelbaum auf. Dann setze ich mich hinein und schaukel ein bisschen hin und her. Ich schaukel lieber im Sitzen als im Liegen. Im Liegen mag ich in das Blätterdach und in den Himmel schauen. Im Sitzen schaukel ich vor mich hin. Schaue hierhin und dorthin und vergesse die Zeit. Manchmal lese ich in der Hängematte. Manchmal schreibe ich in der Hängematte. Meistens mache ich nichts außer Schaukeln und fühle mich dabei zufrieden.
Letzter Sommer
Dieses Jahr bin ich Hängemattenbenutzerin, letztes Jahr war ich nur Hängemattenbesitzerin. Dieser Sommer ist überhaupt ganz anders als der letzte. Damit meine ich jetzt nicht, dass wir diesen Sommer Corona haben. Letzten Sommer habe ich nicht nur, meine Hängematte nicht benutzt, ich habe meinen Garten nicht genossen, ich habe nichts geschrieben und ganz wenig gelesen. Das klingt nicht gut. Und war auch nicht gut.
Dieser Sommer
Diesen Sommer schreibe ich sehr viel: jeden Tag einen Blogbeitrag, wöchentlich eine Kurzgeschichte, regelmäßig 10 Minuten-Tageseinheiten am zweiten Taval-Krimi, Texte für meine Schreibgruppe, täglich Morgenseiten und täglich mein Dankbarkeitstagebuch. Das hat zwar nichts mit der Jahreszeit zu tun, trotzdem werde ich mich an diesen Sommer als einen schönen Schreibsommer erinnern. Als einen üppigen Sommer. Üppig im Garten. Üppig im Schreiben.