Susanne Pohl
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Schreibtagebuch (7) oder eine Kurzgeschichte in einer Woche schreiben

Schreibtagebuch (7) oder eine Kurzgeschichte in einer Woche schreiben

25. Mai 2020|Von:Susanne Pohl

In diesem Schreibtagebuch nehme ich dich mit in eine Schreibwoche in der ich eine Kurzgeschichte schreibe, mich auf crime reads fest lese, Beton genauer anschaue, in der Hängematte schreibe und am Sonntag sehr stolz auf mich bin.

Montag 18. Mai 2020 – Kurzgeschichtenanfang schreiben

Nach dem Autorinnen-Zoom-Call

Heute Morgen habe ich eine Morgenseite geschrieben, mehr war zeitlich nicht drin, wegen eines frühen wichtigen Termins. Am späten Vormittag habe ich mich dann mit den drei wunderbaren Autorinnen aus meiner Schreibgruppe per Zoom getroffen. Ich habe Feedback zu meinem Text „Wie wecke ich Lust auf mein Projekt?“ bekommen und habe mich danach ganz reich gefühlt.

Am Spätnachmittag schreibe ich einen Rohtext zu der Frage „Wann ist genug?“. Dazu werde ich mir sicher noch öfter etwas erzählen, denn das ist ein Thema, dass mich zur Zeit sehr bewegt.

Am Abend habe ich die Schreibanregung von dieser Woche für „The Great Challenge“ angesehen. The Great Challenge ist ein Angebot von Dean Wesley Smith, amerikanischer Autor und Schreiblehrer, jede Woche eine Kurzgeschichte zu schreiben. Für 52 Wochen. Die Geschichte muss bis Sonntag um Mitternacht (Westcoast Time) in seinem E-Mail-Postfach sein. Diese Woche schreibe ich meine vierte Geschichte und ich habe in den letzten drei Wochen einen guten Schreibrhytmus für die wöchentliche Kurzgeschichte gefunden.

Montags gucke ich das Video mit der Schreibanregung. Diese Woche ist es „concret walls“. Dazu mache ich 10 Minuten Freewriting. Dabei entsteht meist ein Geschichtenanfang und eine Person zeigt sich. Letzte Woche war es nur ein Titel für eine Geschichte. Diese Woche wieder ein Geschichtenanfang und eine Person: Petunia Marcson, eine Genau-Hinseherin. Sie wird der Polizei helfen, einen besonderen Fall zu lösen. Ich freu mich aufs Weitererzählen.

Für den Schreibtag gebe ich mir zwei Glitzerapfelsticker. Abends schreibe ich in mein Freudetagebuch.

Dienstag 19. Mai 2020 – Kurzgeschichten-Inkubationszeit

Fensterbrett neben meinem Schreibtisch mit Instagram-Filter

In den Morgenseiten taucht Taval, mein Privatdetektiv, auf. Beim Spaziergang zum Morgentermin denke ich weiter über Taval nach. Nach dem Termin war ich platt und brauchte eine sehr lange Pause.

Spätnachmittags spinne ich ein bisschen zu der wöchentlichen Kurzgeschichte herum. Mache aber nur ein paar Notizen und lasse ansonsten mein Unterbewusstsein allein mit der Kurzgeschichten-Idee spielen. Ich lese mich durch Crime Reads und finde einen interessanten Text über neue Privatdetektiv-Krimis.  Von der Liste werde ich bestimmt einige Krimis lesen. Als ich meinen Krimi „Taval und die nackte Katze“geschrieben habe, habe ich auch ganz viele Detektiv-Krimis gelesen. Besonders die Spenser-Krimis von Robert B. Parker. Damit bin ich tief in eine Krimiwelt eingetaucht. Das möchte ich für den zweiten Taval-Krimi auch machen. Ich dachte, ich lese die Spenser-Krimis einfach nochmal. Aber irgendwie ist zusätzlich noch andere PI-Krimis zu lesen auch eine gute Idee, um neue Impulse zu bekommen.

Dann spiele ich noch ein bisschen mit einem Instagram-Filter herum. Und schwups ist der Tag um. Für den Schreibtag gebe ich mir einen Glitzerapfelsticker.

Ich mache noch einen Abendspaziergang und vorm Schlafengehen schreibe ich in  mein Freudetagebuch.

Mittwoch 20. Mai 2020 – Kurzgeschichte schreiben

Beton ist nicht einfach nur grau

Heute Morgen ohne Termine, dafür mit Morgenroutine: Morgenseiten schreiben. Einmal um den Block gehen und an den Schreibtisch setzen. In der ersten Schreibsession für heute schreibe ich in einer Stunde 1126 Wörter für meine Kurzgeschichte. 2000 Wörter muss sie mindestens haben, damit ich sie einschicken kann. Dann ist Mittagspausen. Kochen. Yoga. Chillen.

Die Pause hat viel länger gedauert als geplant. Ich habe noch mit Überraschungsbesuch Kaffee getrunken. Natürlich draußen. Natürlich  mit genug Abstand. Den zweiten Kaffee haben wir auf Betonstufen sitzend getrunken. Ich habe während unseres Gesprächs den Beton gestreichelt und unterschiedliche Texturen festgestellt. Dabei fand ich, dass Petunia nicht Marcson mit Nachnamen heißt, sondern Grey. Dann war ich im Garten und habe den Rasen gemäht. Dabei habe ich an Petunia gedacht und mir sind ein paar tolle Ideen zu ihr zugeflogen.

Abends habe ich ein klein wenig an der Geschichte weiter geschrieben. 124 Wörter sind dazu gekommen. Jetzt hat die Geschichte 1250 Wörter. Und ich habe mit einem spannenden Satz aufgehört. Ich bin gespannt, wie die Geschichte morgen weiter geht.

Für den Schreibtag gibt’s zwei Glitzerapfelsticker. Heute Abend schaue ich noch eine Folge Professor T. Dann schreibe ich in mein Freudetagebuch und gehe früh schlafen.

Donnerstag 21. Mai 2020 – in der Hängematte weiter schreiben

Schreiben in der Hängematte

Morgenseiten im Bett geschrieben.

Dann gehe ich in den Garten. Dort schreibe ich gemütlich in der Hängematte an der Geschichte mit Petunia weiter. Ich weiß noch nicht, ob der Teil wirklich in die Geschichte kommt, denn er ist ein bisschen eklig geworden.

Mein Plan war abends abzutippen, was ich im Garten ins Notizbuch geschrieben habe. Dazu komme ich nicht, weil ich bis abends im Garten bleibe.

Zuhause gibt’s einen Glitzerapfelsticker fürs Schreiben. Dann schaue ich noch eine Folge Professor T. und gehe ohne Zähneputzen ins Bett. Aber ins Freudetagebuch schreibe ich noch.

 

Freitag 22. Mai 2020 – nix an der Geschichte schreiben und Cappuccino trinken

Morgenseiten und Cappuccino am Mittag

Mein Collegeblock mit den Morgenseiten ist voll und ich habe vergessen, neue Collegeblöcke zu kaufen. In meiner Papierschublade finde ich ein altes Notizbuch. Darin schreibe ich mittags, nachdem ich schon draußen unterwegs war, meine Morgenseiten.

Das ist dann auch alles was ich heute schreibe. Eigentlich wollte ich die Geschichte fertig schreiben und überarbeiten. Aber heute geht nicht viel außer Cappuccino trinken, twittern und Musik hören auf dem Sofa.

Abends die letzte Folge Professor T. Und einen kurzen Eintrag ins Freudetagebuch.

 

 

Samstag 23. Mai 2020 – abtippen und weiter schreiben

Beton kann Struktur haben

Morgenseiten geschrieben.

Nachmittags spazieren gehen und Cappuccino vor einem neu eröffneten Café trinken. Petunia ist in meinen Gedanken mit dabei. Deswegen studiere ich die Betonwände des Cafés. Ich schaue sie genau an. Ich streiche darüber.  Und ich mache ein Foto.

Abends setze ich mich an den Rechner und tippe den Text von Donnerstag aus dem Notizbuch ab. Und ich schreibe die neuen Betonbeobachtungen in die Geschichte. Jetzt hat die Geschichte 1678 Wörter. Ich habe heute also 428 Wörter dazu getippt und geschrieben. Die Geschichte ist fertig erzählt, aber noch nicht lang genug, um sie abzuschicken. Petunia heißt jetzt Gray anstatt Grey.

Für den Schreibtag gibt’s einen Glitzerapfelsticker. Dann fange ich an die Kurzgeschichte „Aus dem Fenster: Matthew-ScudderKurzgeschichte #1 von Lawrence Block zu lesen. Heute gibt es wieder einen längeren Eintrag ins Freudetagebuch.

Sonntag 24. Mai 2020 – ergänzen, formatieren und abschicken

Kurzgeschichte im schönen Ordner

Die Morgenseiten fallen dem Sonntag zum Opfer. Beim Frühstück denke ich noch, ich schaffe es heute nicht, die Kurzgeschichte fertig zu schreiben.

Irgendwann am Tag gehe ich eine Runde um den Block und dann setze ich mich an den Schreibtisch. Ich lese durch die Geschichte und ergänze Details. Das Ende erzähle ich noch etwas ausführlicher. Dann habe ich irgendwann 2010 Wörter und ich bin zufrieden mit der Geschichte. Ich schalte die Rechtschreibprüfung ein. Korrigiere die angezeigten Fehler. Lese die Geschichte nochmal laut und finde noch den einen oder anderen Fehler. Dann formatiere ich die Geschichte gemäß amerikanischem Manuskriptformat und schicke sie ab.

Als Belohnung drucke ich die Geschichte aus und hefte sie in den schönen Geschichten-Ordner. Dann klebe ich einen roten Glitzerstein auf meine Great-Challenge-Chart an der Wand. Ich bin sehr stolz auf mich, dass ich diese Kurzgeschichte fertig geschrieben habe. Und dass es schon die vierte Kurzgeschichte ist. Und jetzt geh ich nen Cappuccino trinken.

Mal sehen, wo das Kurzgeschichten schreiben hinführt

In der neuen Woche schreibe ich wieder eine neue Kurzgeschichte. Geplant ist das noch für 48 Wochen. Ich bin gespannt, was für tolle Geschichten ich mir noch erzählen werde und wo mich das Kurzgeschichten schreiben hinführt. Auf jeden Fall werde ich die Geschichten auch noch auf Deutsch übersetzten. Eine der Kurzgeschichten werden irgendwann in den nächsten Wochen auf jeden Fall meine Newsletter-Abonnent*innen bekommen.

 

 

 

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25. Mai 2020 Susanne Pohl
← Warum ich Krimis und Privatdetektive mag. Ein Personal-Essay.
Projekttagebuch: The Great Challenge oder 52 Kurzgeschichten in 52 Wochen schreiben →

2 Antworter auf Schreibtagebuch (7) oder eine Kurzgeschichte in einer Woche schreiben

  • Sam 25. Mai 2020

    Bin gespannt ob ich die Beton-Geschichte irgendwann mal in einer Sammlung lesen werde ;)

    Antworten
    • Susanne Pohl 29. Mai 2020

      Lieber Sam,

      Ja, da bin ich genauso gespannt wie du :-).

      Liebe Grüße
      Susanne

      Antworten

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Schreiben, Privatdetektiv*innen, Polizeiarbeit, Verbrechen und Familien faszinieren mich. Ich bin Mitglied bei den Mörderischen Schwestern.

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