Susanne Pohl
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Schreibtagebuch (2) oder manchmal läuft’s einfach nicht rund, aber Taval bekommt ein Privatleben

Schreibtagebuch (2) oder manchmal läuft’s einfach nicht rund, aber Taval bekommt ein Privatleben

29. April 2019|Von:Susanne Pohl

Der Schreibplan für die Woche: Montag noch Osterpause, zwei volle Tage schreiben und zwei halbe Tage schreiben. Klingt gut. Hat gar nicht geklappt. Das Textschreiben an meinem zweiten Taval-Krimi lief nicht rund. Aber ich konnte eine Lücke füllen: Ich habe Ideen für Tavals Privatleben gesammelt. In diesen Blogbeitrag nehme ich dich mit in mein Schreibtagebuch durch das Auf und Ab der letzten Schreibwoche:

Ostermontag – 22. April 2019

Riesenrad fahren und über Tavals Privatleben nachdenken

Das Reisenrad ist ganz schön hoch
jetzt sitzen wir drinnen
sieht stabil aus
auch wenn das Gestänge ächzt
aber der Blick ist toll

Am Montag, dem letzten Tag meiner Osterpause, bin ich Riesenrad gefahren und darüber habe ich einen Text geschrieben. Über meine Aufregung vorher, über das Fahren und über andere Riesenradfahrten. Der Text war einfach so für mich und hat vordergründig noch nichts mit meinem Buch zu tun. Dann habe ich angefangen, über Tavals Privatleben nachzudenken. Mit wem würde Taval Riesenrad fahren? Würde er überhaupt Riesenrad fahren?

Taval soll ein Privatleben im zweiten Krimi bekommen. In „Taval und die nackte Katze“ befindet er sich ja in einer Ausnahmesituation an einem Wochenende in dem ihm fremden Kiel. Dort denkt er nur selten an seine Ex-Freundin und außer Kaffee trinken kommt nicht viel mehr Privatleben vor.

Dienstag – 23. April 2019

Guter Start ins Schreiben

Den Dienstag hatte ich mir komplett von anderen Verpflichtungen freigehalten, um genug Zeit und Raum zu haben, um nach zehn Tagen Pause wieder in das Schreiben an meinem zweiten Krimi einzusteigen. Zunächst habe ich gelesen, was ich direkt vor der Osterpause geschrieben habe. Der zeitliche Abstand hat mir einen frischen Blick auf meinen Text ermöglicht und ich habe verschiedene Details ergänzt. An einer Stelle wusste ich plötzlich, was für ein Mensch eine bestimmte Figur in dem Krimi ist. Ich war glücklich, weil ich den Wiedereinstieg nach der Pause geschafft hatte.

Um 11:30 Uhr war es Zeit für mein werktägliches Facebook-Live-Video. Da ich auch eine Social-Media-Pause gemacht hatte, war ich ein bisschen aufgeregt, aber das hat sich schnell gelegt. Nach dem Video wollte ich weiter im Krimi-Manuskript lesen und dann Fundstücke einarbeiten. In der Osterpause habe ich aktiv nicht an meinem Krimi gearbeitet, aber Ideen gesammelt. Ich hatte unter anderem einen Zeitungsartikel gefunden, der mir einige Anregungen gegeben hat.

Auf Social-Media versackt

#DieStraßenvonKiel-Tweet

Das hat dann so gar nicht geklappt, weil ich mich erst mal stundenlang auf Facebook, Twitter und Instagram herum getrieben habe und gelesen habe, was „alle“ so gemacht haben.

Dann habe ich selber gepostet: auf Facebook übers Riesenrad fahren, auf Twitter einen #DieStraßenvonKiel-Tweet, dann noch auf Instagram ein Spaziergangsbild und eine Abendspaziergangsstory auf Facebook.

 

Abendspaziergang durch meine Hood

Abendspaziergang_Kiel_Moellingstraße_Riesenrad
Abendspaziergang_Kiel_Moellingstraße_Plattenladen
Abendspaziergang_Kiel_Sternstraße_bluehende_Baeume
Abendspaziergang_Kiel_Koernerstraße_Koffer
Abendspaziergang_Kiel_Moellingstraße_Reloveution

Eine Schwedin kommt ins Spiel

Auch nach meinem Abendspaziergang bin ich nicht wieder an den Schreibtisch gegangen, aber ich habe weitere Ideen für Tavals Privatleben gesammelt. Mein Mann fand, Taval soll sich in eine Schwedin verlieben und Schwedisch lernen. Das wollte ich aber nicht, weil ich kein Schwedisch kann und gerade auch keine Zeit hätte, das zu lernen.

Mittwoch – 24. April 2019

Im Facebook-Live-Video von der Schwedin erzählt

Der Plan für den Tag war, einen besseren Plan zu machen zum Weiterschreiben und im Facebook-Live-Video habe ich von der Schwedin erzählt, die nicht vorkommen soll. In Kommentaren unter dem Facebook-Video haben mir zwei Zuschauerinnen ihre Hilfe angeboten fürs Schwedische, falls Taval sich in eine Schwedin verliebt.

Online Schreibworkshop planen

Nachmittags habe ich mich dann mit Eva von www.onlinekurse-kompass.de auf Zoom getroffen. Eva hilft mir kreativ und fundiert beim Erstellen eines online Workshops. Ich habe voll Lust einen online Workshop zum Thema Schreibwellness zu machen.

Der Workshop wird am Samstag 29. Juni online stattfinden. Wenn du informiert werden möchtest, wann, was, wie genau, dann trag dich in meinen Newsletter ein. Keine Sorge ich spamme dich nicht voll, ich schreibe eher viel zu selten einen Newsletter.

Lesepause im Café Bakeliet

Lieblingsleseplatz hinter der Kaffeemaschine

Für eine kurze Lesepause bin ich ins Café Bakeliet gegangen und habe „Das Ende der Lügen“ von Sara Gran weiter gelesen. Mittlerweile habe ich den Krimi mit der Privatdetektivin Claire DeWitt zu Ende gelesen. Das Buch hat mir gut gefallen, aber es hat mich auch etwas verwirrt zurückgelassen. Ich glaube, den Krimi lese ich demnächst einfach nochmal.

Abends am Schreibtisch

Abends bin ich an den Schreibtisch gegangen und habe weiter geschrieben. Dabei habe ich in einer Szene gemerkt, dass da gar nicht das Interessante ist, was Taval gerade observiert, sondern was sonst noch in der Szene passiert. Genauer: wie sich die Motivation einer bestimmten Person in ihren Handlungen ausdrückt. Also wie handelt diese eine Person ganz konkret. Daran will ich Donnerstag weiter arbeiten.

Donnerstag – 25. April 2019

Mittagessen im Café Liebling

Lemongrassuppe

Nach einem späten Start in den Tag mit meinem Facebook-Live-Video, war ich zum Mittagessen im Café Liebling. Es gab leckere Lemongrassuppe gekocht von Marc. Damit ist es bald vorbei, weil das Café Liebling Mitte Juli schließt. Es bleibt zwar ein Café, aber es wird umgebaut und bekommt andere Betreiber. Den Suppendonnerstag wird es dann natürlich auch nicht mehr geben. Ich werde das Café sehr vermissen und werde es in meinen Krimi weiter leben lassen. Taval bekommt dort einen Stammplatz an dem er seinen Espresso trinkt.

Sabine interviewt mich

Facebookpost vom Interview

Nach der Mittagspause bin ich mit Sabine Walters auf Zoom verabredet. Sie hat gerade meinen Krimi „Taval und die nackte Katze“ gelesen und will mich dazu interviewen. Das macht sehr viel Spaß, aber ich bin viel nervöser, als ich dachte, dass ich sein würde. Videos mache ich schließlich gerade jeden Tag, aber interviewt werden ist dann nochmal eine ganz andere Nummer. Sabine hat mir tolle Fragen gestellt, z.B. warum es denn ausgerechnet eine NACKTE Katze sein musste. Das Interview-Video kannst du auf Facebook sehen, das ist öffentlich, auch wenn du nicht bei Facebook bist: Link zum Video auf Facebook.

Mit Umweg übers Wartezimmer zum Sport

Zahnarztwartezimmer

Danach wollte ich dann einfach nur zum Sport. Beim Sport war ich, aber mit einem Umweg über den Zahnarzt. Ich wollte schnell noch ein Brot essen und habe mir damit die provisorische Zahnfüllung raus gebissen. Die Zahnarztpraxis ist zwei Häuser weiter von meinem Zuhause und ich hatte Glück, ich musste nicht lange warten. Beim Sport war ich dann auch noch mit nur ein bisschen Verspätung, aber ziemlich abgehetzt.

Endlich Schreibzeit

am Schreibtisch

Abends zur geplanten Schreibzeit war ich dann so ausgelaugt, dass ich nicht mehr viel gemacht habe. Schon gar nicht hatte ich noch die Muße, mich in eine Person einzufühlen, um deren Handlungen erspüren zu können. Ich habe dann eine neue Szene angefangen. Die ist damit jetzt zu 8 % fertig. So eine prozentuale Einschätzung mache ich nach Gefühl und trage sie in meinen Szenenplan ein. Dann kann ich sehen, wie viel an den einzelnen Szenen noch zu tun ist.

Die entspannte Susanne findet, 8% ist mehr als nichts. Die Susanne, die darauf achtet, dass das Buch diesen Sommer noch fertig wird, findet das viel zu wenig. Aber morgen ist ein neuer Tag und da habe ich den Nachmittag und Abend für Taval, Marianne, die Schwedin und all die anderen aus dem Krimi reserviert.

Freitag – 26. April 2019

Schreibtischtulpen

Schreibtischtulpen1
Schreibtischtulpen2
Schreibtischtulpen3
Schreibtischtulpen4
Schreibtischtulpen5

Das Außen der Schreibumgebung

Für Freitag waren die Schreibzeit und die Schreibaufgaben klar definiert und ich hatte keine anderen Termine, Verpflichtungen oder Ähnliches. Wie geplant saß ich um 14.00 Uhr am aufgeräumten Schreibtisch. Die Handwerker (das Haus bekommt neue Fenster) hatten auch schon Feierabend gemacht, es war also ruhig im Haus.

Das Innere der Autorin

Schnell noch die Schreibtischtulpen für Instagram fotografieren und posten. Jetzt aber Handy weg und los. Was ist mit einstimmen? Äh, nee. Los jetzt, du musst was schaffen. Manuskript öffnen, Szenenplan öffnen. Neues Dokument öffnen.

Freewriting zur Handlungsweise einer wichtigen Figur im Buch. Bildschirm anstarren. Geh spazieren und nimm dir das Handy mit und mach Sprechdenken. Nein, ich habe Muskelkater und ich muss Text schreiben.

Nimm dir dein Notizbuch und mach dort Freewriting, das wird hier nichts. Nein, ich will getippten Text. Tippt los. Hält inne. Zeit verstreicht. Geh ins Café, trink einen Kaffee, nimm dein Notizbuch mit. Nein, ich habe Schreibzeit am Schreibtisch. Ich bleibe hier sitzen.

Das Ergebnis

So ging das drei Stunden lang, meine komplette geplante Nachmittagsschreibzeit. Geschrieben habe ich einen kurzen Absatz und ich habe einen Text übers Prokrastinieren gelesen. Ich habe also im vollen Bewusstsein das ich prokrastiniere prokrastiniert.

Der Abend

Birnenlikör mit Tonicwasser

Beim Abendessen in einer Pizzeria bin ich abwesend. Ich denke darüber nach, wie Taval und die Schwedin sich kennenlernen. Würden sie zu einem Date in die Pizzeria gehen? Wo haben sie sich überhaupt das erste Mal gesehen? Hat sie jemand einander vorgestellt? Eine Dating-App? Scheiße! Ich bin Krimiautorin, ich kann keine Liebesgeschichten.

Mit der Entscheidung für ein alkoholisches Getränk war auch die Entscheidung gegen eine weitere Schreibzeit am Schreibtisch gefallen. Zuhause bin ich dann einfach ganz früh ins Bett gegangen.

Samstag – 27. April 2019

Beim Kaffeetrinken auf dem Wochenmarkt habe ich die Schwedin gesehen.

Sonntag – 28. April 2019

Ich habe plötzlich eine Idee, wobei Taval die Schwedin kennen lernt und überhaupt haben sich einige Fragen geklärt. Zum Beispiel die von mir verdrängte Frage, wo Taval wohnt. Ich war blind. Natürlich wohnt Taval in meiner Hood. Dann hat spätnachmittags spontan eine Freundin bei mir geklingelt, sie kam gerade von einem ersten Date im Café gegenüber und im Oster-Urlaub war sie in Schweden. Rechercheglück.

Plan für die neue Woche: achtsam schreiben, Facebook-Live-Videos & Facebook-Gruppe

Der wichtigste Plan für die nächste Woche ist das Schreiben am Krimi. Dafür habe ich genug Zeit und ich werde sehr achtsam sein, was ich und der Krimi brauchen, damit ich freudvoll und produktiv weiter schreibe.

Vom Schreiben an meinem zweiten Tavel-Krimi werde ich weiterhin von Montag bis Freitag auf meiner Facebook-Seite immer um 11:30 Uhr in einem kurzen Live-Video berichten. Dann will ich nächste Woche noch meine Facebook-Gruppe „Schreiben mit Susanne“ fertig stellen und veröffentlichen. Über die Gruppe und gemeinsames Schreiben blogge ich dann nächste Woche.

 

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17. Februar 2020 Susanne Pohl
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2 Antworter auf Schreibtagebuch (2) oder manchmal läuft’s einfach nicht rund, aber Taval bekommt ein Privatleben

  • Eva Peters 1. Mai 2019

    Liebe Susanne,

    das macht so einen Spaß, Dein Schreibtagebuch zu lesen. Und ich finde es wichtig, zu erfahren, dass es nicht immer rund läuft, diese Prokrastiernierzeiten wohl aber Teil des Prozesses sind. So ist es ja bei vielen anderen Dingen auch und das ist gut so.

    Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und auf Deine Facebook-Gruppe.

    Fröhliches Schreiben am Taval-Krimi wünscht Dir
    Eva

    Antworten
    • Susanne Pohl 3. Mai 2019

      Liebe Eva,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Ich freu mich, dass du gerne in meinem Schreibtagebuch liest :-).

      Manchmal hadere ich immer noch damit, diese Prokrastinierzeiten als Teil des kreativen Prozesses zu betrachten, aber das Hadern wird weniger und das Akzeptieren mehr :-).

      Liebe Grüße
      Susanne

      Antworten

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Schreiben, Privatdetektiv*innen, Polizeiarbeit, Verbrechen und Familien faszinieren mich. Ich bin Mitglied bei den Mörderischen Schwestern.

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