Die letzte Schreibwoche war eine intensive Schreibtischwoche. Ich habe mit dem Schreiben der Endfassung meines zweiten Taval-Krimis begonnen. Dieser Blogbeitrag ist ein Auszug aus meinem Schreibtagebuch. Ich erzähle dir von den sechs Schreibtagen, der Suche nach Herrn Wegener und wie ich beim Schreiben der ersten vier Szenen vorgegangen bin.
Montag – 18. März 2019
Werktägliche Facebook-Live-Videos starten
Montag um 11.30 Uhr habe ich auf meiner Facebook-Seite das erste Live-Video zum Blick hinter die Kulissen beim Schreiben vom zweiten Taval-Krimi gemacht. Das habe ich dann jeden Tag bis Freitag gemacht. In den kurzen Live-Videos habe ich erzählt, was beim Schreiben des zweiten Taval-Krimis klappt oder auch nicht so klappt. Das war toll und auch aufregend.
Wenn du die Videos gesehen hast, kommt dir das Bücherregal auf dem Arbeitszimmerselfie wahrscheinlich bekannt vor. Auf der einen Seite steht mein Krimi „Taval und die nackte Katze“, auf der anderen Seite der Duden und andere Wörterbücher, Schreibratgeber und kriminalistische Fachliteratur. Dazwischen immer das ein oder andere Buch, das ich einfach nur inspirierend finde.
Schreiben – nicht nur am Schreibtisch
Montag habe ich die erste Szene von der Endfassung meines zweiten Taval-Krimis geschrieben. Das klingt jetzt wie, ich habe mich hingesetzt und geschrieben. So war das nicht. Ich habe erst eine Zeit gemütlich auf dem Sofa gelegen und mich in die Szene hineinversetzt. Ich wusste, was für eine Szene ich schreiben will: Taval bekommt einen Auftrag als Detektiv. Auf dem Sofa habe ich überlegt, was genau in die Szene rein soll. Was Taval, der Detektiv und Marianne, die Taxifahrerin, die beiden Protagonisten in der Szene zueinander sagen werden und in welcher Stimmung die beiden sind. Das habe ich bis zu dem Punkt gemacht, an dem ich merkte, jetzt will ich die Szene aufschreiben. Dazu habe ich mich dann an meinen Schreibtisch gesetzt.
Dienstag – 19. März 2019
In der Sonne im Schrevenpark Spazieren gehen
Schreiben – in Szene 2 tauchte für mich überraschend ein Herr Wegener auf
Zuerst habe ich die Montag geschriebene erste Szene nochmal gelesen und überarbeitet. Danach habe ich die zweite Szene geschrieben. Von der Szene kannte ich nur den Anfang und welche Erkenntnis Taval am Ende der Szene haben sollte. Ich habe dann die Szene soweit aufgeschrieben, wie sie mir klar war. Dann hat beim Schreiben die andere Person in der Szene für mich überraschend gesagt: „Das wird Herr Wegener ihnen erklären.“ Herrn Wegener kannte ich bisher noch nicht, aber mit dem konnte ich dann die Szene zu Ende schreiben.
Mittwoch – 20. März 2019
Im Buchladen frischen Lesestoff abholen und auf dem Wochenmarkt nach Herrn Wegener Ausschau halten
Vormittags habe ich einen tollen Bücherstapel im Zapata, meinem Kieler Lieblingsbuchladen, abgeholt und danach war ich auf dem Wochenmarkt. Dort wollte ich einkaufen und nach dem gestern aufgetauchten Herrn Wegener Ausschau halten, bzw. schauen, ob mir jemand über den Weg läuft, der für mich aussieht wie ein Herr Wegener. Denn ich weiß bisher nur wie er sich verhält aber noch nicht wie er aussieht.
Leider habe ich niemanden gesehen, der für mich Herr Wegener wäre. Bei einigen Männern habe ich das gedacht und vielleicht setze ich ihn mir auch aus denen zusammen. Dann habe ich Herrn Wegener aus meinen Gedanken verloren, weil es anfing zu regnen und ich mit dem großen roten Regenschirm in der einen Hand und der immer voller werdenden Einkaufstasche in der anderen Hand gut beschäftigt war.
Schreiben – Herr Wegener ist nicht rund, Szene 3 nur so halb
Nachmittags habe ich die zweite Szene nochmal gelesen und überarbeitet. Bei Herrn Wegener habe ich einen Kommentar an die Szene gemacht, dass der noch keine runde Figur ist. Das lasse ich jetzt erstmal so stehen, denn entweder erledigt sich das quasi von selber: Also ich gehe spazieren oder irgendwo hin und plötzlich ist er da. Oder ich gehe nochmal auf die Suche nach ihm. Ich habe auch schon eine Idee, wo ich ihn finden könnte. Dann habe ich begonnen die dritte Szene zu schreiben. Mit dem Ergebnis war ich nicht so richtig zufrieden, sie ist viel zu oberflächlich und schwammig. An der Szene habe ich Donnerstag noch einiges zu tun.
Donnerstag – 21. März 2019
Mittagessen, Lesen und Journal schreiben im Café Liebling
Schreiben – Taval observiert und ich habe ein gutes Gefühl für die dritte Szene bekommen
Vormittags habe ich gleich die dritte Szene nochmal gelesen und war etwas erleichtert, denn sie ist besser geworden, als ich dachte. Aber ich habe noch so viel daran zu tun, dass ich heute keine neue Szene schreiben werde, sondern mich intensiv mit der dritten beschäftigen werde.
Spätnachmittags habe ich die dritte Szene umgeschrieben. Dafür habe ich zuerst ein bisschen auf dem Fußboden rumgesessen. Das war für mich der entspannteste Ort zum Nachdenken und einfühlen in die Szene. Ich habe in dem Buch „Observation“ (aus dem abgeholten Bücherstapel vom Mittwoch) gelesen. Taval kann observieren, er war ja schließlich beim MEK, und ich nicht. Dann habe ich auf den Text von Szene 3 am Laptop geschaut, im ersten Taval-Krimi etwas nachgelesen, die Sitzposition gewechselt, wieder in den Text von Szene drei geschaut usw. Dann habe ich endlich ein gutes Gefühl für die Szene gehabt, bin an den Schreibtisch gegangen und habe sie aufgeschrieben.
Freitag – 22. März 2019
Essen und Lesen im Café Bakeliet
Schreiben – geschwänzt oder andere Sachen am Schreibtisch erledigt
Auf meinem Schreibtisch hatten sich eine Menge andere Dinge aufgehäuft, die ich abarbeiten musste und ich hatte abends ja noch Zeit zum Schreiben. Abends bin ich dann aber einer spontanen Einladung gefolgt.
Samstag – 23. März 2019
Schreibtischtulpen auf dem Wochenmarkt kaufen
Schreiben – Blogbeitrag und Szene vier
Da ich am Freitag das Schreiben geschwänzt habe und Szene vier diese Woche noch schreiben wollte, habe ich Samstag nicht nur diesen Blogbeitrag geschrieben, sondern auch an Szene vier gearbeitet. Dafür habe ich wieder auf dem Fußboden sitzend begonnen. Ich habe zuerst ein wenig in meinen handschriftlichen Notizen zum zweiten Taval-Krimi gestöbert. Dann habe ich die Notizen zu der Person, die Taval in dieser Szene treffen soll, gelesen. Danach bin ich an den Schreibtisch gegangen und habe die zwei in Szene vier aufeinandertreffen lassen.
Zum Abschluss meiner Arbeitswoche habe ich meinen Schreibtisch aufgeräumt und die Glasplatte poliert, damit ich mich in der neuen Woche gern wieder an den Schreibtisch setze.
Plan für die neue Woche: Live-Videos, schreiben und Talk Noir
Montag bis Freitag geht es auf meiner Facebook-Seite immer um 11.30 Uhr weiter mit den Live-Videos und ich schreibe wieder jeden Tag am Taval-Krimi #2. Mittwoch fahre ich außerdem noch nach Hamburg zum Talk Noir in der Bar 439. Über den Talk Noir blogge ich dann hier nächsten Montag.