Der Juni war ein Monat zwischen meiner kriminell ausgedachten Welt am Schreibtisch und der knallharten Realität der Europawahl. Als Krimiautorin habe ich in der Sonne vorm Café geschrieben, am Schreibtisch getippt und bin kilometerweit durch Kiel spaziert. Als Bürgerin habe ich von meinem demokratischen Grundrecht Gebrauch gemacht und über die Zukunft Europas abgestimmt. In meinem Blogbeitrag nehme ich dich mit an meinen Schreibtisch, zur Wahl, auf Spaziergänge, zu Alltäglichem und auf die Kieler Woche.
Krimischreiben und Schreiben
Der Juni war ein schreibreicher Monat. Ich habe pittoresk im Café geschrieben und ganz viel am PC, aber das ist wenig fotogen. An meinem Schreibtisch habe ich den zweiten Taval-Krimi weiter geschrieben.
Nachdem ich mich in eine schöne (Achtung Ironie) Sackgasse geschrieben hatte und irgendwie nicht weiter gekommen bin oder auch eine Menge Text geschrieben habe, der nicht in dem fertigen Krimi landen wird, bin ich trotzdem ein gutes Stück weiter gekommen. Ich versuchs, positiv zu sehen: Umwege erhöhen die Ortskenntnis. Und wer weiß, was aus dem Text noch wird.
Außerdem habe ich im Juni wieder eine schöne Schreibroutine etabliert. Damit wird es mir gelingen, den zweiten Taval-Krimi in absehbarer Zeit fertig zu schreien.
In der Sonne vorm Café habe ich viel in meinem Krimiautorinnen-Journal geschrieben, gedacht und fabuliert. Dort dürfen meine Gedanken frei fließen. Ich sortiere mich und halte gute Ideen fest. Kriminelle Notizen habe ich auch im Café gemacht, dafür habe ich extra das rote Notizbuch. Aus diesen kriminellen Notizen habe ich einen feinen Newsletter geschrieben.
Darüber habe ich mich sehr gefreut, denn für den Newsletter habe ich das kriminelle Notizbuch angelegt. Beobachtungen aus dem Notizbuch sind aber auch in den nächsten Taval-Krimi eingeflossen. Diebische Freude hat es mir gemacht, einen Postkartenkrimi, also einen Krimi, der auf eine Postkarte passt, in das rote Notizbuch kriminell zu notieren.
Einen extrem schönen Schreibtag habe ich am 12. Juni in 12 Fotos dokumentiert.
Demokratie leben: Demo und Europawahl
Extrem wenig Menschen waren am 8. Juni auf dem Kieler Rathausmarkt auf der Demo gegen rechtsradikale. Ich halte es immer noch für wichtig, demonstrieren zu gehen. Sich zu zeigen. Und andere Menschen zu sehen, denen unsere Demokratie und ein menschliches Miteinander wichtig sind.
Natürlich habe ich dann auch am Sonntag bei der Europawahl mein demokratisches Grundrecht genutzt und bin wählen gegangen. Seit ich wählen darf, bin ich zu jeder Wahl gegangen und habe einen gültigen Stimmzettel abgegeben. Für mich hat es etwas besonderes, zum Wahllokal zu gehen und dort zu wählen. Meine Eltern sind beide in einer Diktatur (3. Reich) aufgewachsen und haben mir schon als Kind vermittelt, wie wichtig freie demokratische Wahlen sind.
Am Sonntag bei der Europawahl hatte ich den Eindruck, dass die Wahlbeteiligung sehr hoch ist. Das täuscht leider immer, weil einfach in unserem Wahlbezirk die Wahlbeteiligung überdurchschnittlich hoch ist. Das Wahl-Ergebnis war dann leider nicht überraschend und dennoch schockierend.
Für mich als Schriftstellerin würde eine rechtsextreme Regierung bedeuten, dass ich ein Dorn im Auge wäre, denn Menschen mit eigenen Gedanken und der Fähigkeit diese auszudrücken sind für so eine Regierung unerwünscht. Als Frau würde ich unter einer rechtsextremen Regierung leiden. Und als Person mit einer psychischen Erkrankung könnte mein Leben als unwert eingestuft werden; in der Aktion-T4 wurden 70000 Menschen ermordet.
Spazierengehen
Im Juni bin ich viel spazieren gegangen. Anfang des Monats bin ich bei kaltem Wind mit Schal durch Kiel gestromert, Ende des Monats im T-Shirt um den sommerabendlichen Schrevenpark geschlendert. Beim Spazierengehen habe ich viel Musik gehört: 80er Songs oder Leonard Cohen rauf und runter. Ich bin neue Wege gegangen oder habe auf vertrauten Wegen Neues entdeckt, wie die schönen Rosenstöcke vor einem Kieler Mehrfamilienhaus mitten in der Stadt.
In der letzte Juni Woche hatte ich plötzlich den Drive und bin jeden Tag 10000 Schritte gegangen. Das ist zwar eine Zahl, die in einer Marketing-Aktion entstanden ist, mir hat es trotzdem Spaß gemacht und eine Challenge war es auch. Heute mache ich allerdings Pause von der Challenge und werde, wenn der Regen aufgehört hat, eine gemütliche Sonntagsrunde um den Schrevenpark drehen.
Was sonst noch so passiert ist
Komfortzone verlassen
Weil ich wieder fitter werden möchte, das lange Sitzen am Schreibtisch fordert seinen Tribut, habe ich meine Komfortzone sehr weit verlassen: Ich war 2 x zum Probetraining. Einmal einzeln, dann in einer Gruppe. Und ab 1.7. bin ich Mitglied in einem Fitnessstudio und werde regelmäßig trainieren.
Fiese Erkältung
Eine Woche hatte mich eine fiese Erkältung in ihren Fängen. Der Liebste hatte sie aus der Firma mitgebracht und ich habe scheinbar „will ich auch haben“ gerufen.
Lecker Kochen
Mit Hilfe von meinem Lieblingskoch Frank habe ich wieder regelmäßig gekocht und auf eine gesunde, proteinreiche Ernährung geachtet.
Steuererklärungen
Für meine Steuererklärungen 2022 und 2023 habe ich alles zusammengestellt, alles nachgereicht, was die Steuerberaterin noch brauchte und jetzt macht die Steuerberaterin sie fertig.
VG-Wort-Ausschüttung
Ende Juni hatte ich eine Mail im Postfach, dass ich wieder eine VG-Wort-Ausschüttung bekommen habe. Ich liebe das!
Grüne Haken
In meiner To-Want-Liste bis zum Sommeranfang 2024 haben 14 von 26 Punkten einen grünen Haken bekommen.
Kieler Woche
In der letzen Juni Woche platzt Kiel regelmäßig aus allen Nähten: Kieler Woche. Ich lasse die anderen Feiern und umgehe die Kieler Woche meist weiträumig. Das hat leider auch dazu geführt, dass ich die finnische Lesebude auf dem internationalen Markt verpasst habe. Da hätte ich wohl in finnischen Büchern stöbern können.
Zweimal habe ich den kleinen Zeh aber schon ins Kieler Woche Wasser gesteckt.
Am 1. Kieler Woche Sonntag habe ich gechillt auf dem Muddi Markt auf einem der Ledersofas in der Sonne gesessen und gedacht, das könnte ein feiner Platz sein, um kriminelle Notizen während der Kieler Woche zu machen. Hingegangen bin ich dann nicht nochmal.
Am 2. Kieler Woche Samstag habe ich zwei Musikern – Saxophon und Piano – beim chilligen Jazzen im Hiroshima-Park gelauscht. Auch da hatte ich wieder die Notizbuch-Phantasie. Ich saß dann einfach auf einer Bank unter einem Sonnensegel und hab die Musik genossen.
Gesetzte Juli-Priorität
Meine Priorität für den Juli ist ganz einfach: Krimi schreiben!
2 Antworter auf Krimischreiben und Demokratie leben: Mein Juni 2024 im Rückblick