Heute wollte ich nicht. Ich hab verschlafen, meine Morgenroutine ist durcheinander gekommen. Dann habe ich sie noch mehr durcheinander gebracht und überhaupt meinen Tag durcheinander gebracht. Zum Glück war ich beim Sport angemeldet. Nicht, dass ich da heute Lust drauf gehabt hätte. Ich bin in der Hoffnung hingegangen, die Freude würde beim Training kommen und danach wäre es besser.
Im Treppenhaus des Fitnessstudios stehen Motivationssprüche. Ich habe mehrere gelesen und für mich hat heute „discipline over motivation“ gestimmt. Mich hat nur meine Disziplin heute zum Training gebracht. Der Gedanke an mein Ziel, hat keine Lust oder Motivation ausgelöst, dafür aber den Disziplin-Schalter gedrückt.
Meine Hoffnung hat sich übrigens nicht erfüllt. Ich hatte auch beim Training nicht wirklich Lust. Und hinterher war ich immer noch so zerknäutscht, wie vorher. Aber ich war beim Training. Check.
Ein intensives Gespräch mit einem Autoren-Kollegen über Zukunftsvisionen, was uns antreibt und dass Disziplin ein entscheidender Faktor in seinem Leben ist, hat mich dann mit meinem Laptop ins Café geführt. Dort habe ich an meinem Krimi weiter gearbeitet. Check. Das hat mir dann auch ein bisschen Spaß gemacht.
Abends habe ich mich dann ans Plotten des Sommerkrimis gesetzt, bin irgendwie in einem Zeitloch verschwunden und erst Stunden später wieder aufgetaucht. Der Plot des Sommerkrimis hat Gestalt angenommen. Ich habe noch nie so detailliert geplottet. Das ist eine spanende Erfahrung für mich.
Eigentlich wollte ich die Privatdetektivin für den Sommerkrimi kennen lernen und dann darüber bloggen, wie ich das mache. Bisher weiß ich von ihr nur, dass sie ungewöhnliche Fälle löst und Popmusik der 1980er Jahre liebt. Ich hoffe, wir werden uns über das Wochenende besser kennen lernen. Vielleicht lerne ich sie auch erst während des Schreibens des Sommerkrimis kennen.
Das Gespräch mit meinem Autorenkollegen hat mich übrigens darin bestärkt, dass das große Schreibpensum, dass ich mir für August vorgenommen habe, ein wichtiger und richtiger Schritt für meine große Vision ist und überhaupt genau das Richtige für mich gerade ist.
Den Blogbeitrag heute hätte ich gerne ausgelassen. Das ging dann aber nicht, weil ich doch gesagt habe, ich blogge jeden Werktag. Und weil ich nicht bei der ersten Schwierigkeit damit aufhören kann und will. Discipline over motivation.
Morgen werde ich mich darüber freuen, dass ich beim Training war, dass ich an meinem Krimi weiter geschrieben habe, dass ich mir für den Krimi einen Arbeitsplan für nächste Woche erstellt habe, dass der Plot für den Sommerkrimi zu 50% steht und dass ich gebloggt habe.
Zwischendurch habe ich immer wieder an meine große Vision für mich und mein Leben nachgedacht und mich gefragt, ob sie eigentlich groß genug ist. Wenn ich mir diese Frage stelle, wahrscheinlich nicht. Ich werde sie größer machen. Ich habe schließlich nur dieses eine Leben. Das will ich voll Leben.
Dazu gehört auf jeden Fall schreiben, schreiben und noch viel mehr schreiben. Aber das ist nicht alles. Es gibt da noch mehr. Viel mehr das ich möchte. Das ich mich erstmal trauen will zu denken. Und dann werde ich es auch machen. Dazu gehört sicher auch, discipline over motivation zu wählen, um dranzubleiben.