Als Krimiautorin ist jeder Ausflug ein Abenteuer. Mit Laptop, Notizbuch und einer Auswahl an Schreibutensilien in der Tasche mache ich mich auf den Weg in den Schrevenpark. Dort schreibe ich am Schrevenpark-Sommerkrimi und lasse mich durch den Park, spannende Begegnungen und Beobachtungen inspirieren. Begleite mich durch diesen kreativen Tag und entdecke wie urbanes Erleben und kreative Prozesse miteinander verwoben sind.
Auf dem Weg in den Park
Nach einem frühen Start in den Tag mit einem Sonnengruß, lege ich mit einem üppigen Rührei-Frühstück eine gute Grundlage für den Tag: Dann packe ich mein Tasche: Laptop, Krimiautorinnen-Journal, Beobachtungs-Notizbuch, einen Bleistift, zwei Faserstifte, meinen Füller plus Ersatzpatrone, meinen PC-Brille, Kopfhörer und eine Flasche Wasser. In eine Stofftasche stecke ich ein Kissen, um auf den Parkbänken trocken und bequem sitzen zu können.
Auf dem Fußweg zum Schrevenpark lerne ich ein neues Wort: Pfeifenhase. Ein Pfeifenhase hat einen tag auf eine frisch gestrichene Häuserwand geschmiert, erörtern Vater und Sohn. Ein weiteres Stück meines Weges begleitet mich ein Rasenmähergeräusch.
Ankunft und schreiben im Schrevenpark
Der Park ist still. Einsam fast. Müde Menschen mit Hunden gehen spazieren, bemerke ich, als ich den Schrevenpark betrete.
Einen Schreibplatz brauche ich nicht erst zu suchen, denn ich folge der Geschichte des Schrevenpark-Sommerkrimis: Die Privatdetektivin bekommt ihren Auftrag auf einer Parkbank am Schreventeich. Genau auf diese Bank setzte ich mich. Richte mich ein. Lausche.
Notiere im Journal: in der Ferne ein Krankenwagen. Möwen. Fahrende Autos. Beschleunigende Autos. Eine Ente schnattert über den Teich. Auf der Bank links neben mir sitzt ein alter Mann. Er hat seinen schwarzen Einkaufstrolley rechts parallel zur Bank abgestellt.
Wind rauscht in den Blättern der Bäume hinter mir. Früchte der Bäume fallen durch die Blätter und schlagen auf dem Rasen auf. Eine Frau und ein Junge unterhalten sich. Der Junge bemerkt eine Flasche im Wasser.
Mit dem Mann auf der Nebenbank wird ein diskretes Gespräch nicht möglich sein für meine Detektivin, notiere ich und gleite damit über in meinen Schrevenpark-Krimi. Ich schreibe noch ein paar Zeilen im Journal und dann klappe ich den Laptop auf und schrieben am Schrevenpark-Krimi.
Das Schreiben auf der Bank mit dem Laptop auf dem Schoss geht erstaunlich gut. Das meine ich aufs Schreiben bezogen und körperlich. Ich sitze mühelos zwei Stunden auf der Bank. Ab und an strecke ich mich oder schaue in die wunderbaren weißen Wolken am blauen Himmel.
Während des Schreibens integriere ich spontane Beobachtungen oder gehörte Sätze in den Text. Meine Detektivin bekommt eine Eigenschaft, die sie am Schreibtisch nicht bekommen hätte. Dieses unmittelbare Integrieren von Eindrücken in den Text ist eine neue Erfahrung für mich, die mir Spaß macht.
Dann ist der Rohtext für das Kapitel fertig. Ich packe zusammen und gehe eine Runde um den Park.
Interaktion im Park
Auf der Parkrunde treffe ich eine Künstlerin mit ihrem Dackel. Wir unterhalten uns über das Spuren sammeln im Park. Das machst du wie eine Kommissarin, sagt sie. Dann fällt ihr auf, dass sie nicht auf ihren Dackel geachtet hat und wir landen in einem Gespräch über vergiftete Fleischbälle im Park und was Menschen wohl dazu motiviert solche im Park auszulegen. Ich mache mir eine mentale Notiz: Das kommt in meinen Krimi.
Das ist mein zweites Gespräch im Park. Als ich schreibend auf der Bank saß, kam ein Taval-Fan und Musiker vorbei. Er fragte, ob ich am Taval-Krimi schreibe. Ich verneine und dann reden wir darüber, wie verschieden Texte oder Musikstücke nebeneinander wachsen.
Mittagspause am Park-Kiosk
Beim Park-Kiosk bestelle ich mir eine Rote-Linsen-Curry-Suppe und ein alkoholfreies Pils. Die Suppe würde die Schrevenpark-Detektivin auch bestellen. Das Bier nicht. Sie würde einen Tee trinken. Einen schwarzen Tee.
Ein Mann fragt, ob der Platz an meinem Tisch noch frei ist. Ich bejahe und verscheuche eine Wespe von meiner Bierflasche. Deswegen lässt er immer den Deckel drauf, sagt er und zeigt auf sein Bier. „Da hab ich nicht dran gedacht,“ sage ich. „Ich weiß, wie gefährlich Wespen sind,“ antwortet er. Dann esse ich meine Suppe, er trinkt sein Bier und schnauft ab und an.
Nach dem Essen nehme ich mein Notizbuch und notiere Ideen für das nächste Kapitel des Schrevenpark-Krimis. Der Mann beobachtet mich dabei, sagt aber nichts. Als ich fertig notiert habe, verabschiede ich mich.
Kurze Nachmittags-Session im Park
Um das nächste Kapitel zu schreiben suche ich mir eine ruhige Bank auf dem Bouleplatz. Dann sitze ich dort einfach erstmal nur. Zum Start in das nächste Kapitel nehme ich mein Notizbuch; ich notiere ein paar weitere Eindrücke. Schaue einfach vor mich hin. Genieße die Ruhe des Platzes.
Dann beschließe ich, es für heute im Park gut sein zu lassen. Ich packe mein Notizbuch wieder in die Tasche und gehe nach Hause. Auf dem Heimweg schaue ich öfter in den nun wolkenlosen blauen Himmel.
Nachbereitung am Schreibtisch
Zuhause mache ich zuerst eine Stunde Pause. Dann sichte ich meine Notizen. Ich habe viel Material für das zweite Kapitel gesammelt. Danach lese ich das geschriebene erste Kapitel, freue mich über den lebendigen Text und mache erste Ergänzungen.
Dann schaue ich die Fotos, die ich vom Tag gemacht habe an und wähle zwölf für den Blogbeitrag 12 von 12 im August 2024 | Krimischreiben im Schrevenpark aus.
Morgen erzähle ich im Blog, was ich aus diesem Schreibtag im Schrevenpark gelernt habe.