Susanne Pohl
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Sonntagsgedanken einer Krimiautorin: zwischen Sollen und Wollen

Sonntagsgedanken einer Krimiautorin: zwischen Sollen und Wollen

20. Juli 2025|By:Susanne Pohl

In diesem Beitrag teile ich Gedanken über Angst als Kompass, Genuss und warum ich dieses Jahr nicht zur Frankfurter Buchmesse fahre.

In meiner Liste mit Zielen für das 3. Quartal 2025 steht als 9. Punkt: organisatorische Vorbereitung für die Frankfurter Buchmesse. Wenn ich genau weiß, dass ich etwas machen will, dann buche ich Hotel, Bahn etc. sofort. Bei der Buchmesse zögere ich. Und ich weiß, dass die Antwort auf die Frage, ob ich etwas machen soll oder nicht „nein“ ist, wenn ich mir kein klares „ja“ geben kann. Aber …

„Immer an der Angst entlang“

Aber ich muss doch zur Buchmesse, um weitere Kontakte in die Buchbranche zu knüpfen, wenn ich mit meinen zukünftigen Büchern in einen Verlag will. Ja, das ist bestimmt richtig. Nur für mich gerade nicht. Und dann kommt die Angst ins Spiel. Fomo. Fear of missing out. Also vertage ich die Entscheidung. Lasse den Punkt auf meiner To-Do-Liste offen, obwohl ich ihn schon lange abhaken könnte. Lasse ihn damit unbewusst von meiner Energie naschen. Energie, mit der ich auch einfach an meiner Geschichte weiter schreiben könnte.

Sonntags bekomme ich immer das Goldstück von Laya Commenda in mein E-Mail-Postfach. Heute heißt es: „Schrumpf die Angst, bevor sie dich schrumpft.“ Darin schreibt sie unter neuntens: „‚Immer an der Angst entlang‘ ist ein wunderbares Lebensmotto.“ Ich beginne zu überlegen, wovor ich Angst habe. Ich habe Angst mein Heather-Buch fertig zu schreiben. Ansonsten habe ich zur Zeit mehr Angst, Dinge nicht zu machen, als sie zu machen.

Ich habe bereits zu einer schönen Veranstaltung „nein“ gesagt, weil sie zu viel meiner Aufmerksamkeit nehmen würde und ich mich den drei Büchern widmen will, die auf meinem Schreibtisch und in meinem Kopf rum lungern und darauf warten endlich geschrieben zu werden. Und nachdem ich finde, dass „Immer an der Angst entlang“ wirklich ein schönes Motto ist und ich endlich aufhören will, mich selber beim Schreiben meiner Bücher zu stören, werde ich auch zum Besuch der Frankfurter Buchmesse „nein“ sagen.

„There is no greater crime in our culture than to not want to work“

Im Substack „I didn’t want a job“ von Amie McKnee finde ich den für mich schönen Satz“There is no greater crime in our culture than to not want to work“. Nicht zur Buchmesse fahren zu wollen, fühlt sich für mich so an, wie nicht arbeiten zu wollen. Amie meint in ihrem Substack, dass sie keinen angestellten Job wollte, sondern Kunst machen wollte und will.

Und das will ich auch. Gleichzeitig will ich aber auch mit meiner Kunst Geld verdienen. Und da gerate ich dann immer wieder in die Falle. Weil sich Bücher schreiben oder mit einem Dorf einen Krimi für ein Krimidinner zu schreiben, nicht nach arbeiten anfühlt, sondern mir Spaß macht. Das ist doch toll, sagst du jetzt vielleicht.

Ja, das ist es. Und es bedient einen meiner wichtigsten Werte „Genuss“ und dennoch kollidiert es mit tief verinnerlichten Gedanken, dass ich das nicht darf. Dass Arbeit immer anstrengend sein muss und keinen Spaß machen darf. Mir hat es Spaß gemacht 52 Kurzgeschichten in 52 Wochen zu schreiben. Ich konnte das machen, weil ich mich nicht abgelenkt habe. Aber auch weil ich in einer Phase der Rekonvaleszenz war. Da durfte ich das. Sobald ich wieder ganz gesund war, ging das nicht mehr.

Warum hast du ursprünglich angefangen zu schreiben?

Am Freitag hat mich mein Kollege und Coach Bernhard Hofer gefragt, was meine wichtigsten Werte sind und warum ich ursprünglich angefangen habe, Krimis zu schreiben. Ich habe heute in der creation Stunde in der inspired collective von Amie McKnee in meinem Journal zu meinen Werten geschrieben. Meine drei wichtigsten Werte sind Selbstbestimmtheit, Kreativität und Genuss (Der Blogbeitrag dazu steht auf meiner To-Blog-Liste.)

Und ich habe festgestellt, dass ich den Wert „Genuss“ noch viel intensiver und selbstbewusster leben will. Und dass das tatsächlich zur Zeit heißt, dass ich an meiner Angst entlang gehe. Auch habe ich das Gefühl, dass Genuss völlig im Gegensatz zum Arbeitsdogma und zum Leistungsparadigma steht.

Und dabei mag ich arbeiten. Und ich mag etwas leisten. Ich habe diesen inneren Drang etwas zu erschaffen. Aber dabei will ich mich selbst nicht mehr stören mit Dingen, die ich scheinbar tun muss, anstatt meine Krimis fertig zu schreiben. Also fahre ich nicht zur Frankfurter Buchmesse.

Ich bleibe bei meinen Geschichten und schenke ihnen und mir den Schreibraum, der mir Lust und Genuss macht. Vielleicht ist Genuss mein leiser Protest gegen den Leistungsdruck und gleichzeitig mein stärkster Antrieb.

Wenn du auch manchmal zwischen dem Wollen und Sollen schwankst: Was würde passieren, wenn du dem Genuss mehr zutraust?

Warum ich meine Gedanken mit dir teile

Ich habe dich an meinen Sonntagsgedanken dazu teilhaben lassen, auch wenn ich Angst (ha!) vor dem Kommentar „warum rechtfertigst du dich“ habe. Ist mir schon passiert, während ich einfach meine Gedanken zu etwas geteilt habe. Ich habe dich an meinen Sonntagsgedanken dazu teilhaben lassen, weil ich spannend finde, wie andere Menschen denken und Entscheidungen treffen. Vielleicht geht es dir ja auch so.

Wenn du deine Gedanken zu meinem Blogbeitrag teilen willst, dann freue ich mich über deinen Kommentar. Wenn du mit einer Kollegin über Schreibthemen sprechen willst, dann schau gern, ob ich ein passendes Angebot für dich habe: Dein Krimi. Dein Tempo. Individuelle 1:1-Begleitung für deinen Krimi.

20. Juli 2025 Susanne Pohl
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