Der Schrevenpark überrascht mit so manchen Ansichten. Eine frische Feige neben einem leeren Kornfläschchen auf einer Parkbank führt bei mir sofort zu dem Gedanken: Da stimmt etwas nicht; Wodka-Feige müsste es sein. Erst dann stolpere ich darüber, dass eine frische Feige auf der Parkbank steht.
Leere Flaschen sind im Park nichts Ungewöhnliches, frische Früchte durchaus. Nach meiner ersten Irritation legt mein Geschichtengehirn los: Die beiden sind Überbleibsel einer Zeichenstunde im Park. Entweder wurde die Zeichnerin gestört und ist aus dem Park geflüchtet oder eine Zeichengruppe ist weiter gegangen und hat das Parkbankstillleben über andere skurrile Parkmotive einfach vergessen.
Vielleicht ist die frische Frucht in Kombination mit der leeren Flasche ein Hinweis für meine Schrevenpark-Ddetektivin von den Geistern des Schrevenparks. Vielleicht ist es ein Gruß an mich, die Krimiautorin, vom Schrevenpark-Krimi. Vielleicht ist es einfach Zeit, dem Krimi ein weiteres Kapitel hinzuzufügen.
Aber was wäre das nächste Kapitel? Ein leeres Kornfläschchen und eine frische Feige – das ist zu speziell, um Zufall zu sein. Ich stelle mir vor, wie meine Schrevenpark-Detektivin auf dieselbe Szene trifft.
Sie ist keine typische Ermittlerin, sondern eine, die mit den seltsamen und oft unscheinbaren Details arbeitet, die anderen entgehen. Ihr Büro: eine kleine Wohnung über einem Café, in der der Duft von Kaffee und frischen Croissants die Luft erfüllt. Ihr Spielplatz: der Schrevenpark.
Sie kennt den Park, die Menschen, die sich hier aufhalten, die flüchtigen Schatten, die kommen und gehen. Was steckt hinter der Feige? Wer lässt sie neben einem leeren Fläschchen zurück? Der Schrevenpark ist mehr als ein Ort für Spaziergänge und Boulespiele. Es ist ein Ort, an dem Geschichten entstehen.