Samstag 19. März 2016 6:50 Uhr
Der Taxifahrer sagt auf der kurzen Fahrt zum Kieler Bahnhof kein Wort, außer „vier Euro fünfzig“. Auf der Kaisertreppe zum Bahnhofseingang trudeln mir zwei betrunkene junge Männer mit Bierflaschen in der Hand entgegen. Auf Gleis 3 wartet mein ICE.
Die Bahnfahrt nach Leipzig verbringe ich, außer mit Umsteigen in Hamburg und Bitterfeld, mit Tagträumen und Journal schreiben.
Auf der Messe angekommen sehe ich Nika Lubitsch, die Grande Dame der Krimi-Selfpublisher in Deutschland. Ich spreche sie an, weil ich ein Fan von ihr und ihren Privatermittler-Krimis bin. Sie plaudert mit mir über Private-Eyes, Krimis und Selfpublishing. Und ich kann ein Selfie von uns machen. Vielen Dank für das tolle Gespräch!
In den Messehallen wühle ich mich durch die Menschenmassen und gelange schließlich zu Halle 5, wo ich den Nachmittag verbringe. Bei der Autorenwelt und dem Selfpublisher-Verband informiere ich mich über deren Angebote, schnacke hier und dort, treffe überraschend eine Autorin aus einem Krimiworkshop und geplant eine aus Kiel.
Zum Abschluss meines Messenachmittags höre ich zwei „Mords was los“ Autorenlesungen: zuerst Thriller, dann Krimi.

An der Garderobe werfe ich einen letzten Blick auf die zahlreichen Cosplayer, die das Messegelände bevölkern und die Messe bunt machen.
Und dann steige ich in Leipzig Messe in die Bahn nach „Hamburch“ wie der Zugbegleiter so schön Norddeutsch sagt. In Bitterfeld bemerkt der Zugbegleiter einen Mann, der seit Leipzig im Klo hockt, auf Nachfrage kurz die Tür öffnet, sagt, ihm sei schlecht und die Tür wieder abschließt. Dieses Spiel wiederholen die zwei noch ein paar mal und nach dem Halt in Berlin hämmert ein Bundespolizist in schwarzer Montur an die WC-Tür: „Aufmachen Polizei.“
Darüber erzählt mir ein Mann, der in Berlin zugestiegen ist, dass er auch Polizist ist. Polizist macht mich natürlich neugierig und ich frage nach. Ich erfahre, dass er Schutzpolizist bei der Hamburger Polizei ist, aber gerade in Berlin als Schiedsrichter Hertha gegen Ingolstadt gepfiffen hat. Wir schnacken uns nach Hamburg. Noch ein gutes Stündchen Regionalbahn fahren und ich bin in Kiel.
Samstag 19. März 2016 24.00 Uhr
Zuhaus. Zufrieden, müde, erfüllt.