Seit ich vom Finnisch-Kurs zurück bin, fotografiere ich leere Sitzgelegenheiten. Drei Stühle um einen rechteckigen Cafétisch, zwei Stühle an einem runden Cafétisch, zwei blaue Metallstühle an einen blauen Bistrotisch und heute die drei leeren Liegebänke an der Kieler Förde. Die leeren Plätze erscheinen mir wie eine Verheißung für etwas Neues für das schon Platz da ist, das sich aber noch nicht zeigt.
Dabei genieße ich den Anblick der freien Stühle, ohne mir vorstellen zu wollen, wer auf ihnen Platz nehmen könnte oder wer schon auf ihnen gesessen hat. Das ist ungewöhnlich für mich. Normalerweise würde ich mir diese Fragen stellen oder ich hätte gleich eine Idee, wer sich dort niederlassen wird. Beim Schreiben fällt mir auf, dass ich den Anblick der leeren Stühle und Liegebänke nicht nur genieße, sondern dass sie mich auch entspannen.
Dieser Blogbeitrag scheint wieder einer zu sein, der öffentlich über die Woche wachsen wird. Ich werde mein Phänomen der leeren Stühle weiter beobachten und hier dokumentieren.
Donnerstag 12. September 2024
Unter dramatischen grauen Wolken sitze ich am Schreventeich und schaue über das Wasser bis mir am anderen Ufer drei leere Bänke auffallen. Ich versuche sie zu fotografieren, aber sie sind zu weit weg. Also schaue ich sie einfach weiter an, bis mich Kreise auf dem glatten Wasser des Teichs ablenken: ein Regenschauer.
Bevor ich ich wieder auf die leeren Bänke konzentrieren kann, kommt überraschend eine liebe Freundin vorbei. Wir freuen uns über die Begegnung und ich gehe ein Stück mit ihr.
Freitag 13. September 2024
Heute spüre ich ganz deutlich, dass meine Seele Raum braucht. Wachstumsraum. Ich halte oft inne und ich mag keine Musik hören. Ich möchte Stille heute. Mir fallen die leeren Stühle und Plätze ein. Haben die schon darauf hingewiesen? Ich werde das weiter beobachten.