Heute habe ich mit einem Freewriting begonnen, meine 37. Kurzgeschichte zu schreiben. Die Geschichte wird wieder ein Fall für meine Privatdetektivin Minerva Meerkamp. Damit ist die Struktur der Geschichte für mich klar. Trotzdem weiß ich nicht, wie die Geschichte endet, außer dass Minerva den Fall lösen wird, denn sie ist eine super Detektivin.
Ich plotte nicht, weiß aber wie Geschichten funktionieren
Meine Kurzgeschichten plotte ich nicht. Jedenfalls nicht im Voraus. Ich schreibe einfach drauf los und schaue wo die Person oder die Geschichte mich hinführt. Aber natürlich weiß ich, wie Geschichten funktionieren, ich habe schließlich von Kindheit an Geschichten gehört. Bei meinen Kurzgeschichten kann ich gut auf mein Geschichtengehirn vertrauen.
Training fürs Geschichtengehirn
Trotzdem trainiere ich mein Geschichtengehirn und gebe ihm einmal im Monat bewussten Input. Seit ich meine Kurzgeschichten schreibe, lese und durchdenke ich einmal im Monat die Plotformel von Lester Dent. Dann lasse ich mein Unterbewusstsein damit arbeiten. Ich habe beim Schreiben der Kurzgeschichten bemerkt, dass ich mir regelmäßig die Plotformel ansehe: Für meine Protagonisten wird es schwerer und immer schwerer ihr Ziel zu erreichen.
Sind Collagen auch eine Art des Plottens?
Ich frage mich gerade, ob eine Collage für eine Kurzgeschichte kleben auch eine sehr unbewusste Art ist, eine Geschichte zu plotten. Aber wahrscheinlich fällt das eher unter kreative Schreibanregung als unter plotten.
Den ersten Taval-Krimi habe ich ins Blaue geschrieben
Den ersten Entwurf zu meinem Krimi „Taval und die nackte Katze“ habe ich auch nicht geplottet. Ich habe mir vorher zwar schon ein paar Gedanken zu den Figuren und dem Kriminalfall gemacht, aber die Krimigeschichte habe ich dann im NaNoWriMo einfach so ins Blaue aufgeschrieben.
Mit Szenenplan und Lektorin überarbeitet
Danach habe ich einen Szenenplan für den Krimi erstellt und den Krimi auf Anraten meiner Lektorin nochmal geschrieben. Die Personen sind geblieben, einige Szenen sind geblieben, aber der Fall und die Ermittlungen sind anders gelaufen als in der ursprünglichen Fassung.
Zweiter Taval-Krimi: ich plotte und das macht keinen Spaß
Den zweiten Taval-Krimi wollte ich dann von Anfang an plotten. Ich dachte das ginge einfacher, als einfach so ins Blaue hinein zu schreiben und dann hinterher doch fast alles zu ändern. Aber ich bin nicht weiter als zur Hälfte des Krimis gekommen. Und Spaß gemacht hat mir das auch nicht.
Personencollagen und Freewritings
Für die Personen des zweiten Taval-Krimis habe ich Personen-Collagen gebastelt und dazu Freewritings gemacht. Ich mag einfach, in Freewritings überrascht werden. Und eine Geschichte ins Blaue zu schreiben ist eigentlich auch nur ein großes Freewriting in mehreren Abschnitten.
Cluster an der Wand
Um bei dem zweiten Taval-Krimi die Übersicht zu behalten, habe ich anstatt eines Szenenplans oder eines Plotplans ein DIN A0 großes Cluster an der Wand in meinem Arbeitszimmer erstellt. In dem Cluster sind alle Erzählstränge des Krimis aufgezeichnet. Die sind nach und nach entstanden. Ich mag, dass der Cluster mit dicken Filzstiften in verschiedenen Farben auf Papier gemalt ist.
Genug Raum für entdeckendes Schreiben
Der Plan ist nicht genau ausgearbeitet, sondern enthält nur Stichpunkte, damit bleibt mir noch genug Spielraum zum Entdeckenden-Schreiben. Meine Phantasie ist, ich setzte mich mit einem Notizbuch hin und mache nach und nach zu allen Stichpunkten des Clusters ein Freewriting. Vielleicht sollte ich diese Phantasie einfach Schritt für Schritt in die Wirklichkeit bringen.
Völlig vergessen: ich habe schon mal einen Krimi ins Blaue geschrieben
Ich habe vor „Taval und die nackte Katze“ schon einmal einen Krimi im NaNoWriMo einfach so ins Blaue geschrieben. Einen Psychothriller der in Kiel, Dublin und an Irlands Westküste spielt. Mit einer Kommissarin aus Kiel und einem Kommissar aus Dublin. Den Krimi hatte ich bis zu diesem Blogbeitrag tatsächlich vergessen. Vielleicht nehme ich ihn mir in der zweiten Jahreshälfte mal vor.