Susanne Pohl
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Cafégeschichten oder von meiner Cafévermissung

Cafégeschichten oder von meiner Cafévermissung

11. Juni 2020|Von:Susanne Pohl

Cafévermissung: Ich vermisse die Behaglichkeit, die die Leute um mich herum ausstrahlen, den Luxus für sich zu sein ohne allein zu sein, die Geräusche um mich herum, den Duft von Kaffee und natürlich auch das Beobachten der anderen Cafégäste.

Montag habe ich gemerkt, wie groß meine Cafévermissung ist. Ich war einen Cappuccino trinken und konnte seit Wochen mal wieder vor dem Café an einem Tisch auf dem Bürgersteig sitzen. Später kamen zwei junge Frauen und setzten sich an den Tisch auf der anderen Seite des breiten Gehsteigs.

Plötzlich war sie da, die Stimmenkulisse, der Cappuccino-Duft, das Café-Gefühl. Und die goldene Smartwatch, die eine der Frauen getragen hat, trägt jetzt die Assistentin meiner Privatdetektivin aus der Kurzgeschichte, die ich diese Woche schreibe. Das vermisse ich!

Beginn meiner Cafévermissung – Das Café Liebling hat geschlossen

Lieblingsplatz auf der Empore
Das Hinterzimmer im Liebling
Über Blogbeitrag freuen.
Der Tresen hatte Kaufmannsladencharme
Geschlossen.

 

Meine Cafévermissung hat schon im Juli 2019 angefangen. Da hat mein Lieblingscafé, das Café Liebling, geschlossen. Das Café war fünf Jahre lang mein zweites Wohnzimmer. Dort habe ich vor mich ihn geträumt, zahlreiche Bücher gelesen, meinen Krimi „Taval und die nackte Katze“ überarbeitet und meine erste Autorinnenlesung aus dem Krimi gemacht. In dem Café habe ich viele Menschen aus meinem Stadtviertel kennen gelernt, der Suppendonnerstag war mein Mittagstag im Café Liebling und als ich mir den Arm gebrochen hatte, war das Café mein sicherer Hafen.

Mehr Cafévermissung – zuerst war ich krank, dann kam Corona

Natürlich gibt es noch andere Cafés in Kiel. Aber ich konnte schon seit September nicht mehr entspannt in ein Café gehen und dann auch irgendwann gar nicht mehr, weil ich krank war. Im März war ich soweit wieder gesund, dass ein Cafébesuch auch wieder  genussvoll und nicht nur anstrengend hätte sein können. Aber da hat Corona die Cafés geschlossen.

Und die kleinen gemütlichen Cafés sind hier in Kiel auch immer noch geschlossen. Was ich sehr gut verstehen und nachvollziehen kann, denn ein geselliger Cafébetrieb ist unter den gegeben Umständen einfach nicht möglich. Ich würde mich zur Zeit wegen Corona-Vorsicht auch noch gar nicht wohlfühlen in einem geschlossenen Raum mit vielen Personen.

Meinen Lieblingsplatz im Café Bakeliet wird es auch nicht mehr geben

Gestern habe ich beim Cappuccinoholen erfahren, dass mein Lieblingsplatz im Café Bakeliet zwischen der Kaffeemaschine und dem Fenster in Zukunft kein Platz mehr sein wird. Das Fenster bleibt das Brotregal und damit das auch so bleiben kann, wenn wieder Gäste das Café betreten, wird der Tresen umgebaut.

Damit verschwindet dieser kuschelige Platz an dem ich die Geräuschkulisse des Cafés gut hören konnte, selber aber an einem ruhigen Platz saß und gut beobachten konnte, wer ins Café kam. Oder einfach dort mein Buch lesen und einen Cappuccino trinken, um nach einer Viertel Stunde Cafépause wieder zu gehen.

Cafégeschichten lesen, um Cafévermissung zu lindern

Um meine Cafévermissung etwas zu lindern, habe ich mir in meinem Kieler Lieblingsbuchladen einen Stapel Bücher mit Cafégeschichten bestellt. Die lese ich Zuhause in meinem Lesesessel und trinke einen schönen Cappuccino dazu.

Als Erstes habe ich „Die Ballade vom traurigen Café“ von Carson McCullers gelesen. Eine großartige Geschichte über drei Außenseiter, das unerwiderte Lieben, ein Café als Zentrum in einer kleinen Südstaatensiedlung und wie der Titel eigentlich schon verrät überhaupt nicht geeignet, um Cafévermissung zu lindern. Trotzdem werde ich die Geschichte nochmal lesen.

Letztes Jahr im Juli habe ich die Geschichte „Ein gutes Café an der Place Saint-Michel“ von Ernest Hemingway zum ersten Mal gelesen. Jetzt habe ich sie nochmal gelesen. Ich finde, das ist eine schöne Cafégeschichte, die dazu einlädt, selbst Cafégeschichten zu erzählen. Und selbst Cafégeschichten zu schreiben, ist bestimmt auch ein gutes Mittel, um mit der Cafévermissung umzugehen. Das werde ich ausprobieren. Und irgendwie ist dieser Blogbeitrag ja auch schon eine Cafégeschichte.

Hast du Cafévermissung? Kennst du schöne Cafégeschichten? Oder hättest du auch Lust Cafégeschichten zu schreiben?

 

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11. Juni 2020 Susanne Pohl
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8 Antworter auf Cafégeschichten oder von meiner Cafévermissung

  • Ania 11. Juni 2020

    Ja, ich hab auch Cafévermissung! Aber ich hab auch eine klitzekleine Empfehlung für dich (völlig ungesponsored, ist eh kostenlos): https://coffitivity.com/

    Antworten
    • Susanne Pohl 11. Juni 2020

      Super! Vielen Dank. Ich habe gleich in „Morning Murmur“ reingehört, das vermittelt Gesellschaft und Caféatmosphäre :-).

      Antworten
  • Gabi 11. Juni 2020

    Ich war noch nie Café Besucherin. Damit meine ich so wie du, dort verweilen, lesen, Schreiben, beobachten.
    Deswegen habe ich nichts vermisst.
    Meine Auszeiten finden in Museen oder Parks statt. Da beobachte ich und sammle Figuren,

    Antworten
    • Susanne Pohl 11. Juni 2020

      Vielen Dank für deinen Kommentar. Im Park bin ich auch gerne, da kann ich auch prima beobachten und sammeln. Das werde ich demnächst mal wieder machen.

      Antworten
  • Tanja 11. Juni 2020

    Ich verstehe Dich total! Ich vermisse es, allein in ein Cafe gehen zu können, aber nicht allein zu sein. Im Restaurant fühle ich mich allein nicht wohl. Diese besondere Atmosphäre eines Cafes, die Menschen um mich herum, das alles, fehlt mir sehr.
    Talent zum schreiben habe ich nicht, auch keine kreativen Ideen, aber lesen würde ich gern Deine Cafe Geschichten :)

    Antworten
    • Susanne Pohl 11. Juni 2020

      Vielen Dank für deinen Kommentar. In Restaurants gehe ich auch lieber in Gesellschaft, alleine essen mag ich nicht so gerne.
      Ich freu mich, dass du meine Cafégeschichten lesen würdest.

      Antworten
  • Nicole 12. Juni 2020

    Was für ein schöner Blogpost!

    Oh ja, ich vermisse es auch in Cafés zu sitzen, Cappuccino zu trinken, mich mit netten Leuten dort zu treffen und mich zu unterhalten. Früher habe ich dort öfter mal mit meinem tablet gearbeitet und erste Ideen für Grafikaufträge und Illustrationen skizziert.

    Immerhin öffnen ja die Terrassen einiger Kieler Lieblingscafés wieder, so dass man immerhin schon wieder draußen sitzen kann. Ich genieße das sehr.

    Antworten
    • Susanne Pohl 12. Juni 2020

      Vielen Dank für deinen Kommentar und viel Vergnügen beim Genießen auf den Café-Terrassen. Das ist wirklich prima, dass einige Kieler Lieblingscafés Plätze draußen haben.

      Antworten

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Schreiben, Privatdetektiv*innen, Polizeiarbeit, Verbrechen und Familien faszinieren mich. Ich bin Mitglied bei den Mörderischen Schwestern.

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